Die mittlerweile 14. Station unserer #Wanderausstellung “gefährdet leben.
Queere Menschen 1933-1945”
wurde am Dienstag, 3. Juni in der #Paulskirche in #Frankfurt/Main eröffnet.
Karl-Heinz Steinle, Mit-Kurator der Ausstellung, führte die etwa 100
geladenen Gäste in das Thema und die Schwerpunktsetzungen von “gefährdet
leben” ein.
Neben Christian Setzepfandt für den Magistrat der Stadt Frankfurt und
unserem Vorstand Helmut Metzner begrüßte auch Eli Barta vom Frankfurter
Arbeitskreis Queere Stadtgeschichte die Anwesenden.
Die Ausstellung wird in der Paulskirche in Frankfurt noch bis zum 19. Juni
zu sehen sein - und zwar täglich von 10-17 Uhr. Heute findet außerdem um
14:30 Uhr eine (bereits ausgebuchte) Führung durch die Ausstellung statt.
Mehr zur Station unserer Wanderausstellung in der Frankfurter Paulskirche
können Sie hier nachlesen:
➡️ https://frankfurt.de/ ... .../wanderausstellung-gefaehrdet...
...
>>
>>>
>>> >>> 1920 wurde Hirschfeld nach einem Vortrag in München durch "völkische
>>> >>> Rowdys" schwer verletzt; Zeitungen meldeten sogar schon seinen Tod.
>>> >>> 1926 reiste er auf Einladung der Regierung der UdSSR nach Moskau und
>>> >>> Leningrad; 1931 folgte eine Weltreise durch Nordamerika, Asien und
>>> >>> den Orient. Nach seiner Rückkehr 1932 ging er aufgrund von Warnungen
>>> >>> direkt ins Exil, zunächst nach Ascona in der (Schweiz), dann nach
>>> >>> Frankreich.
>>> >>> 1933 wurde die Schließung des Instituts für Sexualwissenschaft durch
>>> >>> die Nationalsozialisten angeordnet, das Institut ab dem 6. Mai 1933
>>> >>> von Studenten der Hochschule für Leibesübungen geplündert und
>>> >>> zerstört. Die Institutsbibliothek landete zusammen mit einer Büste
>>> >>> Magnus Hirschfelds im Feuer der Bücherverbrennung auf dem Berliner
>>> >>> Opernplatz (Bebelplatz). In Paris scheiterte der Versuch Hirschfelds
>>> >>> mit dem Arzt Edmond Zammert, ein neues Institut (Institut des
>>> >>> sciences sexologiques zu gründen.
>>> >>>
>>> >>> 1934 übersiedelte er nach Nizza, wo er 1935 an seinem 67. Geburtstag
>>> >>> starb. Auf seinem Grabstein in Nizza steht sein Lebensmotto: "Per
>>> >>> scientiam ad justitiam" (lateinisch "Durch Wissenschaft zur
>>> >>> Gerechtigkeit", "Durch Wissenschaft zur Emanzipation").
>>> >>>
>>> >>> Unter dem Titel /Der Einstein des Sex
>>> >>> <http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Einstein_des_Sex>/ wurde sein
>>> Leben
>>> >>> 1999 von Rosa von Praunheim verfilmt.
>>> >>>
>>> >>> aus wiki p
>>> >>>
>>>
>>
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02 Jun '25
2x cc zur weiteren info
On Mon, Jun 2, 2025 at 11:58 AM <hamburg(a)assoziation-a.de> wrote:
> Liebe Freund*innen & Kolleg*innen,
>
> auch für die zweite Jahreshälfte kündigt Assoziation A wieder spannende
> Neuerscheinungen an:
>
> Mit »Palo Alto« von Malcolm Harris präsentieren wir eine atemberaubende
> Geschichte Kaliforniens und des Silicon Valley. Es zeigt, wie ein kleiner
> amerikanischer Vorort zu einem der mächtigsten Motoren des kapitalistischen
> Wirtschaftswachstums wurde und unser aller Leben bestimmt. »Die Zeit für
> dieses Buch ist definitiv gekommen« (Alison Stine, Best Books of 2023).
> https://www.assoziation-a.de/buch/palo-alto/
>
>
vor allem wg
diesem titel
> Der Aktivist und Autor Udo Sierck legt mit »Frech und frei« eine
> beeindruckende Bilanz von 50 Jahren Kämpfen der
> Selbstbestimmt-Leben-Bewegung Jahre vor. Das mit Plakaten, Flugblättern und
> Zeitungsartikeln bebilderte Geschehen unterstreicht die Erkenntnis: Ohne
> die bewusste Verletzung von Regeln und Gesetzen sind die Erfolge der
> emanzipatorischen Behindertenbewegung undenkbar.
> https://www.assoziation-a.de/buch/frech-und-frei/
>
>
mehr zum buch
nach und nach
...
> Der reich illustrierte Band »trotzdem da!« wendet sich einer
> Personengruppe zu, die lange diskriminiert und von der historischen
> Forschung vernachlässigt wurde: den Kindern aus verbotenen Beziehungen
> zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen oder Zwangsarbeiter*innen.
>
> https://www.assoziation-a.de/wp-content/uploads/Assoziation_A_Vorschau_2025…
>
> Soeben an den Buchhandel ausgeliefert wurde der Bildband »Kreuzberg die
> Welt«. Wolfgang Krolows Fotografien sind längst fester Bestandteil einer
> Ikonografie Kreuzbergs in den rebellischen 1970er- und 1980er-Jahren. Das
> Buch bietet eine breite Werkauswahl des großen sozialkritischen Fotografen.
>
> https://www.assoziation-a.de/was-fuer-ein-buch-fotoband-wolfgang-krolow-ueb…
>
> Noch in diesem Monat ausgeliefert wird die Neuauflage von »Die Geburt der
> Dritten Welt. Hungerkatastrophen und Massenvernichtung im imperialistischen
> Zeitalter«. Mike Davis legt in seiner einzigartigen politischen Ökologie
> des Hungers die Hintergründe zwischen Weltklima und Weltökonomie im
> imperialistischen Zeitalter frei, die zur »Geburt der Dritten Welt« führten
> und bis heute nachwirken.
> https://www.assoziation-a.de/buch/die_geburt_der_dritten_welt/
>
> Ebenfalls in den Druck geht »Sichtbar werden« von Josephine Akinyosoye und
> Johannes Tesfai. Das Buch erzählt die Geschichte der ersten Jahrzehnte der
> Selbstorganisierung der Schwarzen Community in Deutschland und ihrer
> zentralen Personen, Gruppen und Initiativen, die vehement gegen Rassismus
> und für globale Gerechtigkeit stritten.
> https://www.assoziation-a.de/buch/sichtbar-werden/
>
> Unsere komplette Verlagsvorschau für den Herbst 2025 gibt es als PDF oder
> book2look unter folgenden Links:
>
> https://www.assoziation-a.de/wp-content/uploads/Assoziation_A_Vorschau_2025…
> https://www.prolit.de/verlage/assoziation_a/
>
> Mir besten Grüßen
> Theo Bruns & Rainer Wendling
>
>
>
1
1
https://www.patreon.com/posts/130434959
01.06.2025
Tomasz Konicz
JD Vancew verstehen
*Wieso schlägt der Globalisierungsprozess in Protektionismus und
Deglobalisierung um?*
Olaf Scholz war zu Tränen gerührt. Die taz publizierte eine glühende
Rezension. Netflix hat es verfilmt. Die Rede ist von der
Hillbilly-Elegie des amtierenden Vizepräsidenten der Vereinigten
Staaten, JD Vance.1 <#footnote1> Das autobiographisch geprägte Buch
schildert den sozialen Zerfall, den viele periphere Regionen der
Vereinigten Staaten im Zuge der Deindustrialisierungsschübe der
vergangenen Dekaden erlitten, aus einer sozialkonservativen und
kulturalistischen Perspektive: Drogensucht in der Familie, familiäre
Gewalt, Freigabe zur Adoption, sowie das Glück, als Hillbilly-Kid ein
kostspieliges Jura-Studium finanziert zu bekommen, bildeten die
Stationen des Werdegangs des Vizepräsidenten.
JD Vance hat somit unglaubliches Glück gehabt, da die sozialen Hürden
für einen Aufstieg aus der Unterschicht in den USA ähnlich hoch sind wie
in der BRD. Hiernach setzten die üblichen Abgrenzungsreflexe ein, mit
denen Emporkömmlinge aus der Unterschicht sich oft gegenüber Ihrer
Herkunftsklasse abzugrenzen versuchen. Kulturelle Defizite der
Hillbillys, mangelnde Arbeitsethik, Sozialstaatsmissbrauch wurden von
Vance in der Hillbilly-Elegie aufgeführt, um den kapitalistischen
Krisenprozess, der seit den 80ern weite Regionen der USA
deindustrialisierte, ideologisch verarbeiten zu können – und gerade
diese rechte Perspektive machte das Buch im Spätneoliberalismus wohl zum
Bestseller, der von FAZ bis taz bejubelt wurde.
Doch die soziale Zerrüttung in den Krisenregionen der USA, die Vance
beschrieb und die ihn geprägt hat, sie hat sich verfestigt und
regelrechte Geisterstädte geschaffen im Rostgürtel oder im Südosten der
Vereinigten Staaten. Inzwischen ist ein ganzes YouTube-Genre entstanden,
bei dem Youtuber den morbiden Charme der im Verfall befindlichen
Siedlungen popularisieren. Ob Georgia,2 <#footnote2> South Carolina,3
<#footnote3> Oklahoma4 <#footnote4> oder Arkansas5 <#footnote5> – der
Zerfall ist überall sichtbar.
Die soziale Herkunft des Vizepräsidenten aus der Unterschicht, die in
diesen Krisenregionen weitgehend sich selbst überlassen bleibt, kommt
immer wieder zum Vorschein. Sein impulsiver öffentlicher Vorwurf an den
ukrainischen Präsidenten Selenskyj, er habe sich nie bei Trump bedankt,
ist nur vor dem Hintergrund des unwahrscheinlichen Aufstiegs eines
autoritären Charakters über alle sozialen Schranken hinweg zu verstehen,
in dessen Verlauf der kommende Vizepräsident sich gewiss unzählige Male
für die Gnade bedanken musste, nicht im Elend versinken zu müssen. In
Momenten wie dem öffentlichen Schlagabtausch zwischen Trump und
Selenskyj im Oval Office bricht der autoritäre Reflex offen hervor –
Selenskyj soll sich genauso gefügig zeigen, wie es Vance sein musste.
Jackson, Kentucky,6 <#footnote6> die Stadt, in der JD Vance aufwuchs,
hat mit einer Armutsquote von 20 Prozent noch Glück gehabt, während in
vielen Regionen die Massenarmut und Entvölkerung längst zur Normalität
geronnen ist. Viele Siedlungen und Kleinstädte wecken Erinnerungen an
die berühmten postsowjetischen Brachlandschaften – mit dem Unterschied,
dass in den USA ein ungestörtes Begutachten der Ruinen, wie etwa in
Russland,7 <#footnote7> kaum möglich ist, da es sich selbst im Zerfall
immer noch um oftmals eifersüchtig bewachtes “Privateigentum” handelt.
*US-Deindustrialisierung und die innere Schranke des Kapitals*
Die Ursache des allgegenwärtigen Verfalls, der jahrzehntelang kaum
beachtet wurde, treibt gegenwärtig die rechte US-Administration um, der
JD Vance angehört. Seit mehr als 40 Jahren8 <#footnote8> sinkt die
Beschäftigung im Industriesektor der Vereinigten Staaten, von knapp 20
Millionen Industriearbeitern 1978 auf rund 13 Millionen 2023.9
<#footnote9> Zwischen 2002 und 2022 ist die Anzahl der Industriebetriebe
in den Vereinigten Staaten um 45.000 zurückgegangen, was einem Rückgang
von rund 14 Prozent binnen zweier Dekaden entspricht.
In den Achtzigern und Neunzigern schrumpfte die Industriearbeiterschaft
der USA nur langsam, unterbrochen von Perioden stagnierender
Beschäftigung. Ein Großteil des Beschäftigungsabbaus im Industriesektor
der Vereinigten Staaten erfolgte hingegen im 21. Jahrhundert. Das
Platzen der Aktienblase im US-Hightech-Sektor im Jahr 2000 markierte den
ersten massiven Arbeitsplatzabbau, sodass die Zahl der
Industriebeschäftigten von mehr als 17 Millionen auf rund 14 Millionen
im Jahr 2003 abschmolz. Die Deflation der großen transatlantischen
Immobilienblase10 <#footnote10> samt der anschließenden Rezession löste
die zweite massive Entlassungswelle ab 2009 aus, in deren Folge die
Industriearbeiterschaft auf 11,5 Millionen abschmolz, um in den
folgenden Jahren im Gefolge von Konjunkturmaßnahmen auf knapp 13
Millionen zu steigen und dort seitdem zu stagnieren.
Der Krisenprozess des Kapitals hinterlässt somit seit Dekaden eine
eindeutige, von der veröffentlichten Meinung bisher ignorierte,
empirische Spur. Hierin manifestiert sich die innere Schranke des
Kapitals (Robert Kurz), das in einem fetischistischen Krisenprozess sich
seiner Substanz, der wertbildenden Arbeit in der Warenproduktion,
aufgrund konkurrenzvermittelter Rationalisierungsschübe entledigt.11
<#footnote11> Dieser innere, /prozessierende Widerspruch/ des Kapitals,
der äußerlich als eine “Überproduktionskrise“ erscheint,12 <#footnote12>
bildet den entscheidenden, zentralen Widerspruch der kapitalistischen
Produktionsweise.13 <#footnote13> Das Kapital muss somit /prozessieren/,
vor seinem inneren Widerspruch in immer neue Märkte und
Produktionszweige fliehen, in denen massenhaft Lohnarbeit verwertet
wird, was von der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft als industrieller
Strukturwandel wahrgenommen wird.
Die soziale Zerrüttung der Vereinigten Staaten, die Rostgürtel,
Geisterstädte und sozialen Brennpunkte, in denen JD Vance aufwuchs, sind
Ausdruck des Scheiterns dieses “industriellen Strukturwandels” aufgrund
der ungeheuren Rationalisierungsschübe in der Industrieproduktion, die
durch die IT-Revolution ausgelöst wurden. Der Aufstieg der IT-Industrie
ließ zwar ebenfalls Arbeitsplätze entstehen, doch zugleich steht jeder
neue Industriezweig in Wechselwirkung mit der gesamten Wirtschaft, und
der Effekt der Computer- und Telekommunikationsbranche bestand in einem
gewaltigen Rationalisierungsschub, der zu einem massiven Abschmelzen der
Lohnarbeit in der Warenproduktion führte - und somit das Fundament der
kapitalistischen Arbeitsgesellschaft unterspülte. Dies wird ja auch an
den oben zitierten Beschäftigungszahlen deutlich.
Die innere Schranke des Kapitals ist mehr als nur eine
"Überproduktionskrise", die etwa durch "kreative Zerstörung"
(Schumpeter) von Überkapazitäten überwunden werden könnte. Das Kapital
ist sozusagen zu produktiv für sich selbst geworden, es zeichnen sich
aufgrund des hohen globalen Produktivitätsniveaus keine neuen,
arbeitsintensiven Verwertungsfelder/Märkte ab, sodass es auch keine
"Bereinigungskrisen" mehr geben kann - und es ist diese innere
Widerspruchsentfaltung des Kapitals , die sozial und ökologisch
verbrannte Erde hinterlässt. Es ist dieser Krisenprozess, der Trump ins
Weiße Haus hievte und ihm zur zweiten Präsidentschaft verhalf, nachdem
die US-Demokraten daran scheiterten,14 <#footnote14> eine Antwort auf
die Pauperisierung15 <#footnote15> und Deindustrialisierung der USA zu
finden. Die Anhänger des trumpschen Protektionismus berufen sich gerne
auf Ökonomen wie David Autor, deren Berechnungen zufolge zwischen 1999
und 2013 rund 2,5 Millionen amerikanischer Industriearbeitsplätze an
China verloren gegangen sind.16 <#footnote16>
Die Relation zwischen Arbeitsplatzabbau im Industriesektor und dem
tatsächlichen Produktionsausstoß der Industrie macht aber deutlich, dass
es nicht nur die Verlagerung von Industriearbeitsplätzen ins Ausland
war, die zur Deindustrialisierung der USA führte. Zwischen 1980 und
2000, in derselben Zeit, in der die Industriearbeiterschaft der
Vereinigten Staaten von knapp 19 Millionen auf 17 Millionen
zurückging,17 <#footnote17> hat sich die Produktion der US-Industrie
rund verdoppelt (Angaben der Notenbank Fed, jeweils in
inflationsbereinigten Preisen von 2017).18 <#footnote18> Eine steigende
Industrieproduktion bei rückläufiger Beschäftigung im Industriesektor
ist folglich Ausdruck der Rationalisierungsschübe in der Warenproduktion
im Zuge der IT-Revolution ab den 80ern, dies ist die empirisch
verifizierbare Folge der besagten inneren Schranke des Kapitals. Selbst
im 21. Jahrhundert, als die Industriearbeiterschaft der USA massiv
abschmolz (von 17 auf knapp 13 Millionen), stagnierte der Output dieser
schrumpfenden Industriearbeiterschaft,19 <#footnote19> ohne einen
korrespondieren Rückgang zu verzeichnen (Die krisenbedingten Einbrüche
der Industrieprodukten 2009 und 2020 wurden schnell wieder revidiert).
Laut dem amerikanischen Industriellenverband National Association of
Manufacturers (NAM)20 <#footnote20> summierte sich die Wertschöpfung in
den Vereinigten Staaten 2024 auf rund 2,93 Billionen Dollar
(inflationsbereinigt in den Preisen von 2017 waren es 2,4 Billionen),
wobei die Vereinigten Staaten paradoxerweise vor allem im Außenhandel
zulegen konnten. Die Exporte des verarbeitenden Gewerbes haben sich
binnen der letzten zwei Dekaden von 622,3 Milliarden 2002 auf 1.63
Billionen 2024 mehr als verdoppelt. Worüber regt sich Trump samt Anhang
auf? Nun, im selben Zeitraum - der Hochzeit der Globalisierung - hat
sich das Volumen des Welthandels mehr als verdreifacht: von 4,9
Billionen 2000, über 9,8 Billionen 2010, auf 15,7 Billionen 2023. Der
Anteil der USA am Welthandel ist somit gesunken – auf 7,9 Prozent 2023.
Zudem ist das ökonomische Gewicht der Industrie rasch abgeschmolzen im
Zeitalter der neoliberalen Globalisierung, die mit einer
Finanzialisierung des Kapitalismus und der Ausbildung einer
kreditgetriebenen Finanzblasenökonomie in den USA einherging. Der Anteil
der Industrie am Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten sank von
15 Prozent 2000 auf etwas mehr als 10 Prozent 2021.21 <#footnote21>
Diese gegenläufigen Tendenzen in der kapitalistischen Warenproduktion -
Arbeitsplatzabbau bei steigendem Output - wurden auch von der
US-Geldpolitik wahrgenommen und thematisiert. Schon 2014 bemerkte die
US-Notenbank Fed,22 <#footnote22> dass die Industrieproduktion in den
Vereinigten Staaten weiterhin wächst (mit Ausnahme kurzfristiger
krisenbedingter Einbrüche), während es bei der Beschäftigung nicht der
Fall sei, sodass ”Industriewachstum nicht gleichbedeutend mit Wachstum
von Industriejobs” sei. Als Erklärungsansätze bot die Fed
”Produktivitätswachstum” und eine Verschiebung der sektoralen
Schwerpunkte hin zu ”Computern und Elektronik” an.
Der wissenschaftlich-technische Fortschritt lässt weiterhin neue
Industriezweige entstehen, wie etwa die regenerative Energiebranche,
doch diese neuen Industrien können aufgrund des allgemein erreichten
Produktivitätsniveaus die überflüssig gewordenen Arbeitskräfte aus den
obsoleten Industriebereichen nicht mehr aufsaugen.23 <#footnote23> Die
Prekarisierung des Arbeitslebens, das Aufkommen von miserablen Jobs im
Dienstleistungssektor, die Erosion der Mittelklasse, das Aufkommen einer
US-Gefängnisindustrie zwecks repressiver Krisenverwaltung, die eingangs
erwähnte sozioökonomische Entkopplung ganzer Regionen der USA – sie sind
Folge der manifesten inneren Schranke des Kapitals, das sozial wie
ökologisch an seine Entwicklungsgrenzen stößt.
*Trumps protektionistische Antwort auf die Krise*
Und es ist diese seit Dekaden schwelende, vom neoliberalen Mainstream
jahrzehntelang ignorierte oder normalisierte Krise, die die
Trump-Administration irgendwie lindern oder bewältigen muss – gerade
weil sie den Rubikon Richtung Faschismus überschritten hat. In vielen
Politikbereichen operiert das Weiße Haus bereits jenseits des
rechtsstaatlichen Rahmens, um autoritäre Strukturen zu festigen und neue
Repressionsmethoden - wie das rechtswidrige Abschieben von Menschen in
mittelamerikanische Hochsicherheitsgefängnisse - zu festigen. Ähnliches
gilt für Korruptionsvorwürfe und etwaige Insiderdeals im Rahmen der
chaotischen Auseinandersetzungen um die Zoll- und Handelspolitik der
USA.24 <#footnote24> Gewissermaßen kann ein Großteil der
Trump-Administration es sich nicht mehr leisten, abgewählt zu werden, da
sie aufgrund der massiven Rechtsverstöße sich sehr schnell nach dem
Machtverlust vor Gericht wiederfinden würden.
Um den bereits eingeschlagenen postdemokratischen Weg zu festigen und
ein stabiles autoritäres Regime zu errichten, muss die US-Rechte der
Krise irgendwie begegnen, die Trump überhaupt erst ins Weiße Haus
spülte. Historisch betrachtet haben alle faschistischen Regimes ihre
Macht nur festigen können, indem sie repressive oder expansive Antworten
auf die Krisen des Kapitals fanden, die sie an die Macht spülten, ohne
die Grundfesten des Systems anzutasten - das gilt auch für die Nazis mit
ihrem Reichsarbeitsdienst und der Rüstungspolitik, die unweigerlich in
den Zweiten Weltkrieg führte.
In vier Jahren werden aller Voraussicht nach in den Vereinigten Staaten
immer noch Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, und allen
Manipulationsmöglichkeiten zum Trotz muss die postdemokratische,
autoritäre Rechte in den USA ein gewisses Maß an Unterstützung genießen,
um selbst manipulierte Wahlen zu gewinnen und die Faschisierung der USA
abzuschließen. Mit anderen Worten: die Trump-Administration muss ihrer
Wählerbasis soziale Linderung verschaffen, um nicht in vier Jahren im
Knast zu landen. Trump könnte ein solches Schicksal zwar aufgrund eines
Urteils des Obersten Gerichtshofs, das dem Präsidenten faktisch
Straffreiheit im Amt garantierte, erspart bleiben. Doch
Regierungsmitglieder wie JD Vance können darauf nicht bauen.
Für einen Großteil der Profiteure, Rackets und Seilschaften, die im
Fahrwasser Trumps im Regierungsapparat der USA ihr Unwesen treiben, gibt
es keinen Weg zurück mehr.25 <#footnote25> Sie müssen die autoritäre -
letztendlich faschistische - Option zu realisieren versuchen, den
eingeschlagenen autoritären Weg zu Ende gehen - und gerade dies macht
die Lage in den USA so gefährlich. Da eine Umverteilungspolitik, wie sie
Bernie Sanders predigte,26 <#footnote26> für die postdemokratische
US-Rechte vorerst nicht infrage kommt, bleibt nur die Option des
Handelskrieges und des Protektionismus.
Und, aus bornierter nationaler Perspektive betrachtet, sind die
Zusammenhänge eindeutig: Die Deindustrialisierung der USA geht mit der
Ausbildung massiver Handelsdefizite gegenüber China und Deutscheuropa im
Zeitalter der Globalisierung einher. Im vergangenen Jahr verzeichneten
die Vereinigten Staaten im Warenhandel ein neues Rekorddefizit von 1211
Milliarden Dollar (das summierte Defizit bei Waren und Dienstleistungen
belief sich auf 918,4 Milliarden),27 <#footnote27> was weit über den
Höchstwerten während der US-Immobilienblase 2006 (786 Milliarden) und
der Nach-Covid-Ära 2022 liegt (971 Milliarden) liegt.28 <#footnote28>
Allein gegenüber der Volksrepublik China verzeichneten die USA im
vergangenen Jahr ein Defizit von 295 Milliarden Dollar,29 <#footnote29>
bei der EU waren es 235 Milliarden, von denen 84 Milliarden auf die BRD
entfielen.30 <#footnote30> Das große US-Defizit gegenüber Mexico ist
wiederum Folge der Nearshoring-Strategie Washingtons unter Biden,31
<#footnote31> bei der das südliche Nachbarland der USA zu einer
verlängerten industriellen Werkbank ausgebaut wurde, um die Abhängigkeit
von China zu reduzieren.
Mittels Handelsüberschüssen wird Deindustrialisierung und Verschuldung
exportiert, was ja auch den Kern des deutschen Beggar-thy-Neighbor
Wirtschaftsmodells in der Hochphase der Globalisierung bildete.32
<#footnote32> Dieser Zusammenhang manifestiert sich auch an dem Anteil
der Industrieproduktion am gesamten BIP,33 <#footnote33> der 2023 in
China bei rund 26 Prozent, in der BRD bei 18,5 und in den USA nur noch
bei etwa zehn Prozent lag (in den 70ern waren es noch knapp 25
Prozent).34 <#footnote34>
Aus der bornierten nationalen Perspektive der US-Rechten, die den obig
skizzierten Krisenprozess in ihrer ideologischen Verblendung nicht
wahrnehmen kann, scheint es sich um einen schlichten Betrug zu handeln -
China, sowie die angeblichen "Partner" in Westeuropa, sie würden demnach
ihre Industrie auf Kosten der USA expandieren lassen. Der blanke Hass
gegenüber der EU, den JD Vance bei seinem skandalösen Auftritt auf der
Münchner Sicherheitskonferenz ausagierte,35 <#footnote35> die offene
Feindseligkeit gegenüber den Europäern, die bei den durchgesickerten
Signal-Diskussionen der dilettantisch kommunizierenden
Trump-Administration manifest wurde,36 <#footnote36> sie lassen sich
sehr wohl erklären - ein Blick auf die Handelsbilanz zwischen der EU und
den USA genügt. Das Elend, die soziale Verwahrlosung, die Vance in
seiner Jugend erlebte, sie können auf ein Feindbild projiziert werden -
und es ist eben diese Sozialisation in der Unterschicht, die ihn bei
seinen Angriffen gegen die europäischen "Handelsbetrüger" alle
diplomatischen Umgangsformen vergessen lässt.
Dabei ist das Bemühen der Wirtschaftsstandorte, die eigene Industrie in
der Krise mittels Handelsüberschüssen auf Kosten der Konkurrenz zu
sanieren, nur folgerichtig - solange keine systemische Alternative
aufscheint, ist dies innerhalb der Krisenlogik tatsächlich zwangsläufig.
Es ist die Logik des /Last Man Standing/.37 <#footnote37> Die simple
ökonomische Tatsache, dass Handelsüberschüsse zu Deindustrialisierung
und Defizitbildung in den Defizitländern führen müssen, wurde schon vor
Jahren gegenüber dem Exportüberschussweltmeister Deutschland in Anschlag
gebracht - etwa von der Obama-Administration oder von Frankreich, die
während der Eurokrise die deutschen Ausfuhrüberschüsse kritisierten.
Damals, 2017, verbot sich die damalige Wirtschaftsministerin Zypries
noch jede Kritik: Man müsse sich nicht dafür "entschuldigen", dass die
deutsche Wirtschaft "zu den stärksten der Welt" zähle.38 <#footnote38>
Nun, da Trump mit dem Holzhammer des blanken Protektionismus der
jahrelangen deutschen Beggar-thy-Neighbor-Politik ein Ende bereiten
will, ist man in Berlin plötzlich kleinlaut geworden. Europa befinde
sich am kürzeren Hebel, titelte etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung
(FAZ) in Reaktion auf Trumps “Zollorgie” Anfang April. Ein Zollkonflikt
sei kein Armdrücken und die Europäer täten gut daran, nicht instinktiv
mit Gegenzöllen auf die neuen Handelsschranken Washingtons zu
reagieren.39 <#footnote39> Der Unterschied zum Auftreten Berlins in der
Eurokrise, etwa gegenüber Defizitländern wie Griechenland, ist fast
schon karikaturhaft - welchen Unterschied doch ein paar tausend
Atomsprengköpfe machen können. Wobei deutschen Spitzenjournalismus, wie
ihn die FAZ pflegt, gerade der Umstand auszeichnet, die deutschen
Handelsüberschüsse selbst dann nicht mal zu erwähnen, wenn sie Grundlage
des nun anstehenden Handelskonflikts sind. Gerade deswegen sitzt Trump
tatsächlich am längeren Hebel - weil im Verlauf eines Handelskrieges
sich die Handelsbilanzen in der Tendenz ausgleichen werden, wodurch
Deutschlands Überschüsse und Amerikas Defizite abschmelzen würden.
Doch wieso dauerte es so lange bis zur Eskalation? Die nun beklagte
Deindustrialisierung vollzog sich ja in Jahrzehnten - selbst in der
ersten Amtszeit Turmps konnte dessen protektionistischer Drang
eingedämmt werden - diesmal wird es nicht mehr der Fall sein. Der
Protektionismus, die Zölle sind gekommen, um zu bleiben. Und, vor allen
Dingen, wieso laviert Trump immer wieder, wieso scheint er Rückzieher zu
machen, um nach ein paar Wochen abermals neue Zölle zu verhängen?
Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln! Was soll das? In der
Tendenz werden zwar immer höhere Handelsschranken errichtet, doch
geschieht dies im Rahmen chaotisch anmutender Auseinandersetzungen, die
schlicht aus den /ihnen zugrunde liegenden systemischen Widersprüchen/
resultieren.
*Die Ära neoliberaler Krisenverzögerung*
Und es war gerade die Finanzialisierung des Kapitalismus samt dem
korrespondierenden Globalisierungsprozess, die im neoliberalen Zeitalter
diesen inneren Widerspruch des Kapitals prolongieren konnte und es dem
spätkapitalistischen Weltsystem ermöglichte, gewissermaßen auf Pump zu
laufen. Bis weit ins 21. Jahrhundert hinein herrschte in den Zentren
gerade die Ansicht vor, dass eine Industriegesellschaft ein obsoletes
Relikt des 20. Jahrhunderts sei, dass der Kapitalismus sich inzwischen
zu einer Dienstleistungs- oder einer
Finanzdienstleistungsgesellschaft, ja zu einer Informationsgesellschaft
weiterentwickelt habe. Diese Diskurse, die sich im Zuge der Krisenschübe
der letzten Jahre gründlich blamiert haben, bauten auf den
/Defizitkonjunkturen/ des neoliberalen Zeitalters auf.
Seit der Durchsetzung des Neoliberalismus stieg die globale Verschuldung
schneller als die Weltwirtschaftsleistung, wobei dies hauptsächlich im
Rahmen zunehmender Finanzblasenbildung geschah. Die Zahlen sind
eindeutig:40 <#footnote40> In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts
betrug die globale Verschuldung rund 110 Prozent
der Weltwirtschaftsleistung. Am Ende des neoliberalen Zeitalters, beim
Platzen der großen Liquiditätsblase nach Ausbruch der Pandemie
2020, summierte sich die globale Schuldenlast auf 258 Prozent
der Weltwirtschaftsleistung.
Neben etlichen regionalen Spekulationen und Finanzcrashs brachte der
globalisierte, finanzmarktgetriebene Kapitalismus der neoliberalen Ära
drei große Blasenbildungen hervor: die zur Jahrtausendwende geplatzte
Dotcom-Blase, bei der die Hoffnung auf ein neues Akkumulationsregime
("Informationsgesellschaft") zur fieberhaften Spekulation mit
Hightech-Aktien führte, die große transatlantische Immobilienblase in
Europa und den USA,41 <#footnote41> der ab 2007/08 die spekulative Luft
ausging, sowie die gigantische Liquiditätsblase der Notenbanken,42
<#footnote42> der erst die Pandemie samt Inflationsschub 2020 ein Ende
bereitete.43 <#footnote43>
Solange die Dotcom-Blase im Aufstieg begriffen war, solange die
Vereinigten Staaten im Immobilienfieber verfangen waren, schienen die
Erosionsprozesse in der Industrie kaum noch beachtet zu werden - die
Wirtschaft lief ja gut, der Bausektor boomte, billiges Geld flutete die
Finanzsphäre, die große Finanzflut hob alle Boote. Die Rostgürtel in den
ehemaligen Industrieregionen und die abgehängten und prekarisierten
Lohnabhängigen konnten so leicht ignoriert und ausgeblendet werden von
der veröffentlichten Meinung der Zentrumsgesellschaften. Den Rest
erledigte die repressive Krisenverwaltung.
Die USA befanden sich im Zentrum dieser globalisierten
Finanzblasenökonomie - der aufgeblähte Finanzmarkt der Vereinigten
Staaten brachte die besagten blasengetriebenen Defizitkonjunkturen
hervor, während zugleich die Handelsdefizite Washingtons immer neue
Rekordwerte erreichten: von 77 Milliarden 1990, über 381 Milliarden im
Jahr 2000, 740 Milliarden im Krisenjahr 2008, auf den Spitzenwert von
951 Milliarden 2022. Im vergangenen Jahr, 2024, betrug das
Handelsdefizit der USA 918 Milliarden Dollar (Zahlen für Waren und
Dienstleistungen).44 <#footnote44> Es bildeten sich sogenannte
/Defizitkreisläufe/ heraus: exportfixierte Industrieländer wie China,45
<#footnote45> Japan oder die BRD führten ihre Überschüsse in die USA
aus, während in die Gegenrichtung ein geisterhafter Fluss amerikanischer
Wertpapiere und Schuldtitel gen Peking oder Tokio einsetzte. Japan und
China, die hohe Überschüsse gegenüber den USA erzielen, sind folglich
auch die größten Gläubiger der Vereinigten Staaten.
Die Globalisierung beruht faktisch auf diesen globalen
Defizitkreisläufen.46 <#footnote46> Exportorientierte Wirtschaftsräume
erhalten so Absatzmärkte, während die USA Defizitkonjunkturen erfuhr.
(Ein ähnlicher Defizitkreislauf entwickelte sich übrigens in Europa nach
der Euroeinführung, wo die Bundesrepublik ihre Exportüberschüsse bis zum
Platzen dieser europäischen Schuldenblase absetzen konnte).47
<#footnote47> Der Dollar in seiner Funktion als Weltleitwährung
ermöglichte es Washington, sich faktisch ohne Beschränkungen zu sehr
niedrigen Kosten zu verschulden, weshalb die Konsumausgaben einen
Großteil des BIP der Vereinigten Staaten ausmachen (2023 waren es 68
Prozent des BIP!).48 <#footnote48>
Die Zahlen sind hier ebenfalls eindeutig, wie es die langfristige
Entwicklung der Zinsen zehnjähriger US-Anleihen illustriert:49
<#footnote49> Der Zinssatz dieser Treasuries sank von rund acht Prozent
zu Beginn der 90er, über fünf Prozent zur Jahrtausendwende, auf mitunter
weniger als zwei Prozent in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts. Im
Krisenjahr 2020 konnten umfassende Notenbankaufkäufe den Zinssatz dieser
Staatspapiere sogar kurzfristig in den Promillebereich drücken. Um sich
den Erfolg dieser Finanzblasenökonomie zu vergegenwärtigen, reicht eine
Kontrastierung mit der Staatsverschuldung der USA, die im selben
Zeitraum von 3,5 Billionen (1990), über 5,6 (2020) und 23 (2020) auf
inzwischen 36,2 Billionen im vierten Quartal 2024 anstieg.50 <#footnote50>
Die scheinbare Magie der auf Pump laufenden globalen
Finanzblasenökonomie tritt hier krass hervor: die Kreditkonditionen
Washingtons wurden immer günstiger, während die Schuldenberge immer
höher getrieben werden konnten. Die Vereinigten Staaten als
Weltfinanzzentrum gleichen somit immer noch einem schwarzen Loch der
Weltwirtschaft, das durch seine Defizitbildung einen Großteil der
globalen Überschussproduktion vermittelst Handelsdefiziten aufnimmt
- und so stabilisierend auf die unter einer strukturellen Überproduktion
leidende Weltwirtschaft wirkt.
Diese an Umfang und Instabilität zunehmende Finanzblasenökonomie brachte
somit besagte Defizitkonjunkturen hervor, die auch der
warenproduzierenden Industrie durch kreditgenerierte Nachfrage schlicht
Absatzmöglichkeiten verschaffte. Doch sobald eine Spekulationsblase
platzte, mussten die Staaten durch Interventionen und
Konjunkturprogramme das System stabilisieren, was weiterer
Defizitbildung und der Herausbildung abermaliger Defizitkonjunkturen und
Finanzblasen Vorschub leistete. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen,
die zur Linderung der Krisenfolgen dienten, brachten zugleich neue
Spekulation hervor - das Spekulationsfeuer wurde mit Benzin gelöscht.
*Die Liquiditätsblase und der drohende Umbruch zum Protektionismus*
Die Aufwendungen zur Stabilisierung dieser gigantischen Finanzsphäre
nahmen beim Platzen einer jeden Blase immer weiter zu.51 <#footnote51>
Und genau hier ist die Ursache für das Ende dieser globalen
Finanzblasen-Ökonomie zu suchen. Das Platzen der letzten Blase während
des pandemiebedingten Krisenschubs nötigte die Krisenpolitik, der
globalen Defizitkonjunktur den Geldhahn zuzudrehen.
Im Jahr 2000, als die Dotcom-Blase platzte, konnte die kurze Rezession
durch eine Phase sehr niedriger Leitzinsen rasch überwunden werden - was
wiederum Hypotheken attraktiv machte und die Initialzündung für die
Immobilienblase bildete.52 <#footnote52> Mit dem Krisenschub 2008, als
die großen Immobilienblasen in Europa und Amerika platzten und die USA
in die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte stürzte, reichten
Nullzinsen längst nicht mehr aus. Die Geldpolitik ging dazu über, all
den Wertpapierschrott aufzukaufen, der die Finanzsphäre in eine
Schockstarre nach der Pleite von Lehman Brothers versetzte. Aus dieser
Notmaßnahme, mit der die berüchtigten Hypothekenverbriefungen aufgekauft
wurden, entwickelte sich eine dauerhafte Geldpolitik,53 <#footnote53>
die letztendlich blanker Gelddruckerei gleichkam.
Die Notenbanken kauften Wertpapiere auf, um hierdurch der Finanzsphäre
weitere Liquidität zuzuführen und diese zu stabilisieren.
Dieser absurde Zentralbank-Finanzkapitalismus54 <#footnote54> konnte die
Liquiditätsblase über den Zeitraum von rund einer Dekade
aufrechterhalten. Dies ist eindeutig an den Bilanzen der Zentralbanken,
insbesondere der US-Notenbank Fed, zu erkennen.55 <#footnote55> Die Fed
hielt 2007 - am Vorabend der Immobilienkrise - Wertpapiere im Wert von
weniger als 880 Milliarden Dollar. Nur zwei Jahre später, 2009, waren es
2,2 Billionen, die bis 2014 auf 4,4 Billionen anschwollen. Dieses hohe
Niveau wurde gehalten - fällige Papiere wurden durch Neuaufkäufe ersetzt
-, um nach Ausbruch der Pandemie durch extreme Gelddruckerei die
Bilanzsumme auf knapp neun Billionen nahezu zu verdoppeln.
Und diese Gelddruckerei löste vor allem deswegen keinen Inflationsschub
aus, weil die dadurch generierte Liquidität im Finanzüberbau verblieb
- die Preise der Finanzmarktwaren schossen in immer weitere Höhen im
Rahmen der Liquiditätsblase, die eine regelrechte Everything-Bubble
ausbildete, in deren Endphase sogar Spekulationsexzesse mit Meme-Aktien
wie Gamespot üblich wurden.56 <#footnote56>
Niedrige Anleihezinsen, niedrige Leitzinsen,57 <#footnote57>
anschwellende Zentralbankenbilanzen und ein globaler Schuldenberg, der
scheinbar ewig schneller wachsen konnte als die Weltwirtschaftsleistung
- diesem finanzmarktgetriebenen Zentralbank-Kapitalismus setzte der
Krisenschub von 2020 ein Ende. Der Inflationsschub, der im Gefolge der
Pandemiebekämpfung einsetzte, nötigte die Zentralbanken zu einer
drastischen Kehrtwende, die expansive Geldpolitik musste eingestellt
werden: Die Leitzinsen schnellten in die Höhe (von nahezu Null auf mehr
als fünf Prozent),58 <#footnote58> die Aufkaufprogramme für Anleihen
wurden eingestellt oder drastisch reduziert, so dass inzwischen die
Bilanzen der Notenbanken wieder abschmelzen (von knapp neun Billionen
2022 auf 6,7 Billionen Anfang 2025 im Fall der Fed).
Die Preis dieser Kehrtwende, die zumindest die zweistellige Inflation
eindämmte: Die Stagflationsperiode der 70er ist faktisch auf höherer
Krisenstufe zurückgekehrt,59 <#footnote59> um zu bleiben - gerade weil
sie nicht nur durch die ökonomische Widerspruchsentfaltung befeuert
wird, sondern auch durch die ökologische Krise des Kapitals, durch die
Klimakrise und die zunehmende Zerstörung der ökologischen Grundlagen des
Zivilisationsprozesses. Geldpolitik kann diese durch die kapitalistische
Klimakrise60 <#footnote60> befeuerte Inflation kaum bekämpfen.61
<#footnote61>
Die in die Höhe schießenden Zinsen ließen auch den amerikanischen
Anleihemarkt - quasi das Fundament des globalen Finanzkartenhauses - in
Schieflage geraten.62 <#footnote62> Der jahrzehntelange Trend zu immer
niedrigeren Anleihezinsen, der die Schuldenblasen in den Vereinigten
Staaten ermöglichte, wurde, wie erwähnt, ab 2021 revidiert.63
<#footnote63> Die Anleihezinsen sind auf mehr als vier Prozent gestiegen
- und sie verharren seither auf jenem relativ hohen Niveau, das den
Schuldendienst zum größten Haushaltsposten der USA macht.64
<#footnote64> Die Vereinigten Staaten haben somit teilweise schon ihren
aus der Dollarhegemonie resultierenden strategischen
Finanzierungsvorteil verloren, ihr Zinsniveau entspricht dem zu Beginn
des 21. Jahrhunderts - mit dem Unterschied, dass die Verschuldung nun
viel höher ist. Das außerordentliche Privileg Washingtons gilt nur noch
eingeschränkt.
Diese große geldpolitische Wende der Notenbanken, zu der sie von der
Inflation genötigt wurden, führte faktisch zu einem Auslaufen der
globalen Defizitkonjunktur. Laut Zahlen des Internationalen
Währungsfonds sinkt die globale Verschuldung in Relation zur
Wirtschaftsleistung seit drei Jahren. Nach dem Höchststand von 258
Prozent des globalen BIP im Pandemiejahr 2020, als gigantische
Konjunkturmaßnahmen initiiert werden mussten, ist die Schuldenlast auf
237 Prozent 2023 gesunken.65 <#footnote65> Dieses Auslaufen der
Defizitkonjunktur spiegelt sich in der entsprechenden konjunkturellen
Abkühlung in vielen Wirtschaftsräumen - insbesondere in der
exportabhängigen66 <#footnote66> BRD.67 <#footnote67>
Und es ist gerade das Ende der globalen Defizitkonjunktur - der
schneller als die Weltwirtschaftsleistung ansteigen Kreditaufnahme
-, die zu protektionistischen Reflexen führen muss, da dies die
Spannungen und Widersprüche innerhalb der globalen Defizitkreisläufe ins
Unerträgliche steigert, diese schlicht aufgrund ihres sozialen Fallouts
politisch unhaltbar macht. Die konjunkturelle Erlahmung in vielen
Regionen und Wirtschaftsräumen intensiviert das Bemühen der
kapitalistischen Funktionseliten, verstärkt auf den Export zu setzen.
Deswegen erreichen die Handelsdefizite der Vereinigten Staaten immer
neue Höchststände in einer Krisenphase, in der die Zinslast Washingtons
zunimmt und die Defizitkonjunktur der USA kaum noch aufrechterhalten
werden kann aufgrund der in die Höhe schnellenden Kosten des
Schuldendienstes.
Die globale Konstellation ist somit durchaus mit der Eurokrise
vergleichbar - bis zum Platzen der europäischen Schuldenblasen verstand
sich Europa als eine große glückliche Familie, um nach Ausbruch der
Krise übereinander herzufallen, wobei insbesondere Deutschlands
Finanzminister Schäuble mit seinem ungehemmten Sparsadismus gegenüber
Südeuropa sich besonders hervortat68 <#footnote68> - was ihn zu einem
der bundesweit populärsten Politiker aufsteigen ließ.
*Trump & Vance als verblendete Krisenexekutoren*
Betrachtet aus der bornierten nationalistischen Perspektive69
<#footnote69> der Voll- und Halbfaschisten im Weißen Haus70
<#footnote70>, scheint die protektionistische Kehrtwende - gekoppelt mit
dem rabiaten Kahlschlagsprogramm, an dem Musk sich zwecks Defizitabbaus
versuchte - somit durchaus Sinn zu machen. Die Zielsetzung Washingtons
zeichnet sich deutlich ab: Die Deindustrialisierung wird gestoppt und
revidiert, die Zölle bringen Einnahmen, die soziale Lage der eigenen
Wählerschaft wird stabilisiert, die Militärmaschinerie der USA sorgt
dafür, dass der Übergang von der Hegemonie zum Imperium,71 <#footnote71>
das faktisch mittels Zöllen Tribute einfordern will, nicht mit
gravierenden Machtverlusten einhergeht.
Faktisch will Trump nicht mehr die steigenden Kosten der US-Hegemonie
entrichten. Die hegemoniale Stellung der Vereinigten Staaten beruhte in
der Nachkriegszeit auf dem fordistischen Boom, aufder
Nachkriegsprosperität, die allen Zentrumsländern eine gute
konjunkturelle Entwicklung bescherte. Ab den 80ern, als sich der
Neoliberalismus in Reaktion auf die Stagflationsperiode der 70er
durchsetzte, fußte die Hegemonie der USA auf den globalen
Defizitkreisläufen. China, Japan und Deutscheuropa72 <#footnote72>
akzeptierten die US-Hegemonie, weil sie hiervon ebenfalls ökonomische
Vorteile schöpfen konnten - ganz konkret in Gestalt der
Handelsüberschüsse, die sie gegenüber den USA erzielten. Zu den
Hegemoniekosten Washingtons muss somit - vor dem Hintergrund der
skizzierten Weltkrise des Kapitals - auch die Deindustrialisierung des
einstmals führenden Industrielandes gezählt werden.
Erst jetzt lässt sich auch JD Vance verstehen, der ja noch 2016 Trump
wegen dessen protektionistischer Tendenzen kritisierte: Der
Vizepräsident scheint tatsächlich daran zu glauben, mittels
Protektionismus die Lage der ökonomisch abgehängten
Bevölkerungsschichten, in denen er seine frühe Sozialisation erfuhr,
verbessern zu können. In Reaktion auf das zeitweilige gerichtliche
Verbot etlicher Trupp-Zölle Ende Mai 2025 bekräftigte der Vizepräsident
die nationalistische Argumentationslinie, wonach das Weiße Haus mit
seiner Zollpolitik auf einen /sozioökonomischen Notstand/ in weiten
Teilen der USA reagieren würde.73 <#footnote73> Selbst bei flüchtigen
Streifzügen durch die sozioökonomischen Krisenregionen der USA - auch in
Minnesota,74 <#footnote74> Iowa75 <#footnote75> oder North Dakota76
<#footnote76> - kann diese Zustandsbeschreibung nicht einfach von der
Hand gewiesen werden. Im Gegensatz zu den südlichen Eurostaaten - wo es
ähnliche soziale Brachlandschaften gibt - stehen den USA die Machtmittel
zur Verfügung, um der inneren Krise durch äußere Aggression zu begegnen.
Mitunter sagt der amerikanische Vizepräsident ganz offen, dass für
Washington die Aufrechterhaltung der Stellung des US-Dollars als
Weltleitwährung keine politische Priorität mehr bildet.77 <#footnote77>
Vance wünscht sich gerade einen schwachen Dollar, da dieser den Exporten
und der Reindustrialisierung der USA Vorschub leisten solle. Ganz klar
haben bei solchen Argumentationen die exportfixierten Wirtschaftsmodelle
Chinas, Japans und der BRD eine Vorbildfunktion. Deutschlands vergangene
Erfolge auf den außereuropäischen Absatzmärkten sind ja gerade dadurch
zu erklären, dass der Euro in Relation zur Wirtschaftsleistung der
Bundesrepublik strukturell unterbewertet ist.
Die Vorteile des Greenbacks als Weltleitwährung schmelzen dahin mit
steigenden Anleihezinsen und dem exorbitant hohen Schuldendienst
Washingtons, der im US-Haushalt inzwischen die Aufwendungen fürs Militär
überflügelt hat. Zugleich erreichen die Handelsdefizite nach der
Pandemie neue Höchststände78 <#footnote78> - gerade weil global die
Schuldenaufnahme jenseits der USA erlahmt. Die hegemoniale Stellung
Washingtons wandelt sich langsam zu einem schlechten Geschäft in der
Optik des "Dealmakers" im Weißen Haus. Dem amerikanischen Nationalismus
- der genauso krisenblind ist wie alle anderen Spielarten
spätbürgerlicher Ideologie - muss diese Krisenverschärfung als Betrug
des bösartigen Auslands an Amerika erscheinen. Die postdemokratische
US-Rechte liefert praktisch nur die Ideologie für die
neuen Krisenphase,79 <#footnote79> bei der die Ära der Globalisierung in
Deglobalisierung und Protektionismus umschlagen wird.
Auf die juristischen Rückschläge, die Trumps Zollregime - das faktisch
als Notstandsgesetzgebung durchgesetzt wurde - ende Mai 2025 erfuhr,
regierte das Weiße Haus mit der Suche nach neuen rechtlichen
Schlupflöchern in mitunter jahrzehntealten Gesetzen,80 <#footnote80> um
so weitere Optionen zur Errichtung von Handelsschranken zu gewinnen.
Zudem erhöhte Trump die Stahlzölle der USA auf 50 Prozent.81
<#footnote81> Die Auseinandersetzungen zwischen dem Freihandel und dem
Protektionismus bilden somit bereits eine neue Front in der
binnenkapitalistischen Krisenbearbeitung, ähnlich dem ewigen, öden
Schattenboxen zwischen nachfrageorientierten Keynesianern und
neoliberalen Sparfetischisten.
Trump & Vance hoffen somit tatsächlich, mittels Protektionismus wieder
verstärkt Industrieproduktion in den USA anzusiedeln - sie wollen
faktisch wieder ein größeres Stück vom Kuchen abhaben. Dies ist die
tatsächliche Motivlage des neuen Protektionismus /Made in USA/. Und
hieran manifestiert sich gerade ihre aus Krisenignoranz resultierende
Fehlkalkulation - der Kuchen globaler Wertproduktion ist nicht statisch,
er ist keine festgeschriebene Größe. Es war die geschilderte
Defizitkonjunktur der vergangenen neoliberalen Dekaden, die den globalen
"Kuchen" der industriellen Wertproduktion überhaupt dermaßen aufblähen
konnte, um mal im Bild zu bleiben. Der Protektionismus wird das
Auslaufen dieser Defizitkonjunktur nur beschleunigen, was einen
Krisenschub bislang nicht gekannter Intensität möglich macht. Die weißen
Nationalisten im Weißen Haus stoßen faktisch nur das um, was ohnehin im
Fallen begriffen ist.
Der sozioökonomische Notstand, in dem er aufwuchs und auf den sich JD
Vance beruft, er ist Folge der Weltkrise des Kapitals, dessen innere
Schranke nun manifest wird, da die Ära finanzmarktgetriebener
neoliberaler Krisenverzögerung an ihren Widersprüchen zerbricht. /Dieser
aus der Systemkrise resultierende sozioökonomische Notstand könnte aber
nur im Rahmen einer emanzipatorischen Systemtransformation überwunden
werden/.82 <#footnote82> Der nationalistische Protektionismus, auf den
Washington setzt, wirkt hingegen als ein Krisentreiber.
Faktisch exekutiert Trump nur die Krisendynamik. Und das Lavieren des
Weißen Hauses bezüglich der Handelspolitik, die permanenten
protektionistischen Vorstöße und Rückzieher - sie sind den oben
skizzierten, offen zutage tretenden Widersprüchen der gegenwärtigen
Endphase der Globalisierung geschuldet: Das extreme Handelsdefizit, die
weit vorangeschrittene Deindustrialisierung, sie nötigen die
Nationalisten in Washington faktisch zum Protektionismus, zugleich
verbieten sich protektionistische Maßnahmen aufgrund der die Turbulenzen
an den Anleihemärkten,83 <#footnote83> wo die Zinsen für Staatsanleihen
nach jeder Zollrunde Trumps in die Höhe schießen - was ja auch Folge der
Abwicklung der US-Hegemonie ist, da Länder und Wirtschaftsräume wie
China, Japan oder die EU kaum noch ökonomische Vorteile darin sehen, die
Rolle des US-Dollars als Weltleitwährung zu akzeptieren.
Einfach die Staatsanleihen abstoßen, die im Tausch für
Handelsüberschüsse in den vergangenen Jahren erworben worden sind - dies
ist die ökonomische Nuklearoption, die Drohung mit
gegenseitiger wirtschaftlicher Vernichtung, wie sie derzeit bei den
protektionistischen Auseinandersetzungen offen ausgesprochen wird.
Japan, der größte Gläubiger der Vereinigten Staaten, drohte bereits mit
dem massenhaften Verkaufen von Treasuries.84 <#footnote84> Dies würde
Washington in eine ausgewachsene Finanzkrise stürzen, die USA würden
sich zu einem waffenstarrenden und atomar bewaffneten Griechenland
wandeln - und zugleich würden auch die Exportländer, die derzeit noch
ihre Überschüsse in die USA ausführen, in schweren Wirtschaftskrisen
versinken, was nur den Vorschein weiterer geopolitischer, militärischer
Auseinandersetzungen bilden würde. Die protektionistischen,
faschistischen 30er-Jahre würden unter den Krisenbedingungen des 21.
Jahrhunderts quasi zurückkehren.
Die Ära der finanzmarktgetriebenen Globalisierung geht unweigerlich zu
Ende. Die Transformation ist unausweichlich. Offen und Gegenstand eines
Transformationskampfes85 <#footnote85> ist, was danach kommt.
*Ich finanziere meine journalistische Tätigkeit größtenteils durch
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1 <#footnote1back> https://en.wikipedia.org/wiki/Hillbilly_Elegy
<https://en.wikipedia.org/wiki/Hillbilly_Elegy>
2 <#footnote2back> https://www.youtube.com/watch?v=OfhPAHTOkJE
<https://www.youtube.com/watch?v=OfhPAHTOkJE>
3 <#footnote3back> https://www.youtube.com/watch?v=wiCNLVy7aKw&t=1s
<https://www.youtube.com/watch?v=wiCNLVy7aKw&t=1s>
4 <#footnote4back> https://www.youtube.com/watch?v=5XQUmVjjrZw
<https://www.youtube.com/watch?v=5XQUmVjjrZw>
5 <#footnote5back> https://www.youtube.com/watch?v=J5pU6M8yrpw
<https://www.youtube.com/watch?v=J5pU6M8yrpw>
6 <#footnote6back> https://www.youtube.com/watch?v=5hoq6gNVrAo&t=1s
<https://www.youtube.com/watch?v=5hoq6gNVrAo&t=1s>
7 <#footnote7back> https://www.youtube.com/watch?v=2i3aS6T6Nng
<https://www.youtube.com/watch?v=2i3aS6T6Nng>
8 <#footnote8back>
https://www.bls.gov/opub/btn/volume-9/forty-years-of-falling-manufacturing-…
<https://www.bls.gov/opub/btn/volume-9/forty-years-of-falling-manufacturing-…>
9 <#footnote9back>
https://www.visualcapitalist.com/the-decline-of-u-s-manufacturing-by-sector/
<https://www.visualcapitalist.com/the-decline-of-u-s-manufacturing-by-sector/>
10 <#footnote10back>
https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/
<https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/>
11 <#footnote11back>
https://www.konicz.info/2022/10/02/die-subjektlose-herrschaft-des-kapitals-…
<https://www.konicz.info/2022/10/02/die-subjektlose-herrschaft-des-kapitals-…>
12 <#footnote12back>
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190139.welthandel-worum-es-in-trumps-zol…
<https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190139.welthandel-worum-es-in-trumps-zol…>
13 <#footnote13back> **Die als Klassenkampf von Altmarxismus und
Linksopportunismus gleichermaßen fetischisierten Verteilungskämpfe
stellen hingegen nur ein binnenkapitalistisches Oberflächenphänomen dar,
bei dem das Variable Kapital (Proletariat) um seinen Anteil an dem
Verwertungsprozess kämpft.
14 <#footnote14back>
https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/
<https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/>
15 <#footnote15back> Rund 68 Prozent der US-Bürger gaben etwa 2024 an,
keine Rücklagen mehr bilden zu können und von Gehaltscheck zu
Gehaltscheck sich zu hangeln. Siehe:
https://www.cnbc.com/2024/04/09/most-of-americans-are-living-paycheck-to-pa…
<https://www.cnbc.com/2024/04/09/most-of-americans-are-living-paycheck-to-pa…>
16 <#footnote16back>
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-donald-trump-den-handel-gefaehrd…
<https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-donald-trump-den-handel-gefaehrd…>
17 <#footnote17back> https://fred.stlouisfed.org/series/MANEMP
<https://fred.stlouisfed.org/series/MANEMP>
18 <#footnote18back> https://fred.stlouisfed.org/series/IPMAN
<https://fred.stlouisfed.org/series/IPMAN>
19 <#footnote19back> https://fred.stlouisfed.org/series/OUTMS
<https://fred.stlouisfed.org/series/OUTMS>
20 <#footnote20back>
https://nam.org/mfgdata/facts-about-manufacturing-expanded/
<https://nam.org/mfgdata/facts-about-manufacturing-expanded/>
21 <#footnote21back>
https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/manu…
<https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/manu…>
22 <#footnote22back>
https://fredblog.stlouisfed.org/2014/12/manufacturing-is-growing-even-when-…
<https://fredblog.stlouisfed.org/2014/12/manufacturing-is-growing-even-when-…>
23 <#footnote23back>
https://www.konicz.info/2011/07/05/die-okologischen-grenzen-des-kapitals/
<https://www.konicz.info/2011/07/05/die-okologischen-grenzen-des-kapitals/>
24 <#footnote24back>
https://www.theguardian.com/us-news/2025/apr/10/donald-trump-ignites-inside…
<https://www.theguardian.com/us-news/2025/apr/10/donald-trump-ignites-inside…>
25 <#footnote25back>
https://www.konicz.info/2025/03/18/a-country-for-old-men-2/
<https://www.konicz.info/2025/03/18/a-country-for-old-men-2/>
26 <#footnote26back> Dies bedeutet nicht, dass Sanders
sozialdemokratische Politikrezepte die Systemkrise überwinden könnten,
sie hätten aber eventuell eine neue Dynamik etablieren können, die einen
emanzipatorischen Verlauf der unabwendbaren Systemtransformation
ermöglicht hätte.
27 <#footnote27back>
https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…
<https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…>
https://www.fool.com/research/us-trade-balance/
<https://www.fool.com/research/us-trade-balance/>
28 <#footnote28back>
https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trad…
<https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trad…>
29 <#footnote29back>
https://ustr.gov/countries-regions/china-mongolia-taiwan/peoples-republic-c…
<https://ustr.gov/countries-regions/china-mongolia-taiwan/peoples-republic-c…>
30 <#footnote30back> https://www.fool.com/research/us-trade-balance/
<https://www.fool.com/research/us-trade-balance/>
31 <#footnote31back>
https://www.konicz.info/2023/11/20/neue-kapitalistische-naehe-2-0/
<https://www.konicz.info/2023/11/20/neue-kapitalistische-naehe-2-0/>
32 <#footnote32back>
https://www.konicz.info/2012/12/21/der-exportuberschussweltmeister/
<https://www.konicz.info/2012/12/21/der-exportuberschussweltmeister/>
33 <#footnote33back>
https://ourworldindata.org/grapher/manufacturing-value-added-to-gdp
<https://ourworldindata.org/grapher/manufacturing-value-added-to-gdp>
34 <#footnote34back> https://fred.stlouisfed.org/series/USAPEFANA
<https://fred.stlouisfed.org/series/USAPEFANA>
35 <#footnote35back> https://www.youtube.com/watch?v=urXXIQMzUoY
<https://www.youtube.com/watch?v=urXXIQMzUoY>
36 <#footnote36back> https://www.bbc.com/news/articles/c204vl27n2qo
<https://www.bbc.com/news/articles/c204vl27n2qo>
37 <#footnote37back>
https://www.konicz.info/2011/11/20/gerangel-auf-der-titanic/
<https://www.konicz.info/2011/11/20/gerangel-auf-der-titanic/>
38 <#footnote38back>
https://www.diepresse.com/5203733/deutsche-handelsueberschuesse-muessen-uns…
<https://www.diepresse.com/5203733/deutsche-handelsueberschuesse-muessen-uns…>
39 <#footnote39back>
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-reaktion-auf-trumps-zoelle-am-kue…
<https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-reaktion-auf-trumps-zoelle-am-kue…>
40 <#footnote40back>
https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/09/13/global-debt-is-returning-t…
<https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/09/13/global-debt-is-returning-t…>
41 <#footnote41back>
https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/
<https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/>
42 <#footnote42back>
https://lowerclassmag.com/2021/04/13/oekonomie-im-zuckerrausch-weltfinanzsy…
<https://lowerclassmag.com/2021/04/13/oekonomie-im-zuckerrausch-weltfinanzsy…>
43 <#footnote43back>
https://www.konicz.info/2024/02/05/krise-jenseits-der-blase/
<https://www.konicz.info/2024/02/05/krise-jenseits-der-blase/>
https://www.konicz.info/2023/09/07/geldpolitische-schizophrenie/
<https://www.konicz.info/2023/09/07/geldpolitische-schizophrenie/>
44 <#footnote44back>
https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trad…
<https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trad…>https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…
<https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…>
45 <#footnote45back>
https://www.konicz.info/2010/09/18/zerbricht-chimerica/
<https://www.konicz.info/2010/09/18/zerbricht-chimerica/>
46 <#footnote46back>
https://www.konicz.info/2022/05/24/eine-neue-krisenqualitaet/
<https://www.konicz.info/2022/05/24/eine-neue-krisenqualitaet/>
47 <#footnote47back>
https://www.konicz.info/2015/10/05/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europ…
<https://www.konicz.info/2015/10/05/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europ…>
48 <#footnote48back> https://fred.stlouisfed.org/series/DPCERE1Q156NBEA/
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49 <#footnote49back>
https://www.macrotrends.net/2016/10-year-treasury-bond-rate-yield-chart
<https://www.macrotrends.net/2016/10-year-treasury-bond-rate-yield-chart>
50 <#footnote50back> https://fred.stlouisfed.org/series/GFDEBTN/
<https://fred.stlouisfed.org/series/GFDEBTN/>
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https://www.konicz.info/2020/10/27/vergleich-der-krisen-2020-vs-2008/
<https://www.konicz.info/2020/10/27/vergleich-der-krisen-2020-vs-2008/>
52 <#footnote52back> https://www.konicz.info/2007/03/05/vor-dem-tsunami/
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53 <#footnote53back>
https://www.konicz.info/2023/03/19/krisenkeynesianismus-der-blinden-tat-2/
<https://www.konicz.info/2023/03/19/krisenkeynesianismus-der-blinden-tat-2/>
54 <#footnote54back>
https://www.konicz.info/2022/12/09/geldpolitik-vor-dem-bankrott/
<https://www.konicz.info/2022/12/09/geldpolitik-vor-dem-bankrott/>
55 <#footnote55back>
https://www.federalreserve.gov/monetarypolicy/bst_recenttrends.htm
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56 <#footnote56back>
https://lowerclassmag.com/2021/01/30/hedge-fonds-gamestop-und-reddit-kleina…
<https://lowerclassmag.com/2021/01/30/hedge-fonds-gamestop-und-reddit-kleina…>
57 <#footnote57back> https://fred.stlouisfed.org/series/fedfunds
<https://fred.stlouisfed.org/series/fedfunds>
58 <#footnote58back> https://fred.stlouisfed.org/series/fedfunds
<https://fred.stlouisfed.org/series/fedfunds>
59 <#footnote59back>
https://www.konicz.info/2021/11/16/zurueck-zur-stagflation/
<https://www.konicz.info/2021/11/16/zurueck-zur-stagflation/>
60 <#footnote60back>
https://www.konicz.info/2022/01/14/die-klimakrise-und-die-aeusseren-grenzen…
<https://www.konicz.info/2022/01/14/die-klimakrise-und-die-aeusseren-grenzen…>
61 <#footnote61back>
https://www.konicz.info/2021/08/08/dreierlei-inflation/
<https://www.konicz.info/2021/08/08/dreierlei-inflation/>
62 <#footnote62back>
https://www.konicz.info/2022/07/22/schuldenberge-in-bewegung/
<https://www.konicz.info/2022/07/22/schuldenberge-in-bewegung/>
63 <#footnote63back>
https://www.macrotrends.net/2016/10-year-treasury-bond-rate-yield-chart
<https://www.macrotrends.net/2016/10-year-treasury-bond-rate-yield-chart>
64 <#footnote64back>
https://budget.house.gov/press-release/interest-costs-surpass-national-defe…
<https://budget.house.gov/press-release/interest-costs-surpass-national-defe…>
65 <#footnote65back>
https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2024/12/02/persistent-fall-in-private…
<https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2024/12/02/persistent-fall-in-private…>
66 <#footnote66back>
https://jungle.world/artikel/2022/29/schluss-mit-ueberschuss
<https://jungle.world/artikel/2022/29/schluss-mit-ueberschuss>
67 <#footnote67back>
https://jungle.world/artikel/2025/14/autoland-ist-abgebrannt
<https://jungle.world/artikel/2025/14/autoland-ist-abgebrannt>
68 <#footnote68back>
https://www.buecher.de/artikel/buch/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-euro…
<https://www.buecher.de/artikel/buch/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-euro…>
69 <#footnote69back>
https://www.konicz.info/2017/08/07/politische-oekonomie-des-krisennationali…
<https://www.konicz.info/2017/08/07/politische-oekonomie-des-krisennationali…>
70 <#footnote70back>
https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/
<https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/>
71 <#footnote71back>
https://www.konicz.info/2025/03/15/alles-muss-in-flammen-stehen/
<https://www.konicz.info/2025/03/15/alles-muss-in-flammen-stehen/>
72 <#footnote72back>
https://unrast-verlag.de/produkt/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europa/
<https://unrast-verlag.de/produkt/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europa/>
73 <#footnote73back>
https://conservativejournalreview.com/vice-president-jd-vance-says-america-…
<https://conservativejournalreview.com/vice-president-jd-vance-says-america-…>
74 <#footnote74back> https://www.youtube.com/watch?v=qdl1S_Da_hU
<https://www.youtube.com/watch?v=qdl1S_Da_hU>
75 <#footnote75back> https://www.youtube.com/watch?v=L883pwCPOwE
<https://www.youtube.com/watch?v=L883pwCPOwE>
76 <#footnote76back> https://www.youtube.com/watch?v=59hzueQkmok
<https://www.youtube.com/watch?v=59hzueQkmok>
77 <#footnote77back>
https://nymag.com/intelligencer/article/why-jd-vance-wants-a-weak-dollar-is…
<https://nymag.com/intelligencer/article/why-jd-vance-wants-a-weak-dollar-is…>
78 <#footnote78back>
https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…
<https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dec…>
79 <#footnote79back>
https://www.konicz.info/2017/08/09/zur-wiederkehr-der-nationalistischen-ide…
<https://www.konicz.info/2017/08/09/zur-wiederkehr-der-nationalistischen-ide…>
80 <#footnote80back>
https://www.msn.com/en-us/politics/government/two-laws-that-trump-could-use…
<https://www.msn.com/en-us/politics/government/two-laws-that-trump-could-use…>
81 <#footnote81back> https://www.youtube.com/watch?v=IpKiZOS6ADU
<https://www.youtube.com/watch?v=IpKiZOS6ADU>
82 <#footnote82back>
https://www.untergrund-blättle.ch/politik/theorie/emanzipation-in-der-krise…
<https://www.untergrund-blättle.ch/politik/theorie/emanzipation-in-der-krise…>
83 <#footnote83back>
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84 <#footnote84back>
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22.07.2025 19:00 Uhr - 21:00 Uhr
Vortrag von Gudrun Greth
Die Ingenieurstochter Liselotte Herrmann gehört zu den bekanntesten, auch
gewerkschaftlich engagierten Frauen, die Widerstand gegen den
Nationalsozialismus leisteten und dies mit dem Leben bezahlen mussten. Sie
studierte von 1929 bis 1931 an der Technischen Hochschule in Stuttgart
Chemie und ab 1931 Biologie in Berlin. 1928 trat sie in den KJVD ein, wurde
Mitglied des "Roten Studentenbundes" und im November 1931 auch
KPD-Mitglied. Wegen ihrer politischen Tätigkeit wurde sie im Juli 1933 von
der Universität verwiesen. Sie war in jener Zeit bereits Mitarbeiterin des
geheimen militärischen Apparates der KPD. Nach der Geburt ihres Sohnes
Walter kehrte sie im September 1934 nach Stuttgart zurück und arbeitete
dort weiter in der illegalen KPD mit. Am 7. Dezember 1935 wurde sie
verhaftet und am 12. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen "Landesverrats
und Vorbereitung zum Hochverrat" zum Tode verurteilt. Obwohl sich viele
Menschen aus verschiedenen Ländern für die junge Frau und Mutter eingesetzt
haben, wurde sie am 20. Juni 1938 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.
Gudrun Greth, die sich seit vielen Jahren ehrenamtlich in Stuttgart für die
Erinnerungskultur engagiert, stellt ihre Biographie vor.
Abendkasse: 8,00 € (ermäßigt 5,00 €)
...
On Mon, Jul 11, 2016 at 10:07 PM
> Von Anne Hilger – Stuttgart. Es war eine würdige Feier, als der
> restaurierte Gedenkstein für die von den Nazis ermordete
> Widerstandskämpferin Lilo Herrmann wieder eingeweiht wurde. Etwa 100
> Gäste kamen am Montagabend, 20. Juni, zu Ehren der 1938 hingerichteten
> Kommunistin auf das Gelände bei der Uni Stuttgart. Das
> Hornbläserquartett des Universitätsorchesters spielte, und eine lange
> Reihe von Rednern erinnerten an das Wirken der mutigen jungen Frau,
> die in Stuttgart studierte. Doch jetzt ist das Entsetzen groß: Der
> Gedenkstein wurde erneut geschändet und mit schwarzer Farbe beschmiert
> – bereits zum dritten Mal. Derzeit ist er mit Plastikfolie verhüllt.
>
> http://www.beobachternews.de/2016/07/10/entsetzen-ueber-erneute-schaendung/
>
>
>
>
> 2016-06-19 18:44 GMT+02:00
> > Lilo Herrmann kämpfte in Stuttgart gegen die Nazis:
> > Gedenkstein wird wieder eingeweiht
> >
> > Lilo Herrmann, Studentin der technischen Hochschule Stuttgart, kämpfte
> > als junge Mutter gegen die Nazis. Sie wurde im Dezember 1935 verhaftet
> > und 1937 vom „Volksgerichtshof“ zum Tod verurteilt. Der Stuttgarter
> > Stadtjugendring stellte 1988 bei der Uni Stuttgart einen Gedenkstein
> > auf. Er wurde im Jahr 2000 mit Farbe beschmiert und 2016 erneut mit
> > einem Hakenkreuz besudelt. Am Montag, 20. Juni, soll der restaurierte
> > Gedenkstein um 18 Uhr wieder eingeweiht werden.......
> >
> >
> >
> >>>>>
> >>>>> Lieselotte Herrmann wurde am 23. Juni 1909 in Berlin geboren und
> >>>>> studierte von 1929 bis 1931 Chemie in Stuttgart. Ab 1931 studierte
> sie
> >>>>> in Berlin Biologie. Sie war seit 1930 Mitglied des KJVD und ein Jahr
> >>>>> später auch Mitglied der KPD. Am 11. Juli 1933 wurde Lilo Hermann
> wegen
> >>>>> ihrer politischen Tätigkeit, sie kämpfte gegen die reaktionäre und
> vom
> >>>>> Geist des Nationalsozialismus beeinflusste antisemitische Einstellung
> >>>>> ihrer Mitstudenten an, relegiert. Sie gehörte zu den 111 Studierenden
> >>>>> der Berliner Universität, die wegen ihrer jüdischen Herkunft oder
> ihrer
> >>>>> antifaschistischen Haltung von einem weitern Studium ausgeschlossen
> >>>>> wurden. Nun ging sie in den Untergrund, sie nahm einen falschen
> Namen an
> >>>>> und organisierte unter der Jugend den antifaschistischen Widerstand.
> Am
> >>>>> 15. Mai 1934 kam ihr Sohn Walter zu Welt, mit dem Kind zog sie zu den
> >>>>> Eltern nach Stuttgart, da ein Leben im Untergrund für ein Kind zu
> >>>>> gefährlich wurde. In Stuttgart arbeite sie mit Stefan Lovasz, der
> Vater
> >>>>> ihres Kindes, zusammen. Er war seit 1934 politischer Leiter der
> >>>>> illegalen Bezirksorganisation der KPD in Württemberg. Lilo Herrmann
> >>>>> wertet Informationen aus über die Vertrauensrätewahlen im April 1935,
> >>>>> unter anderem bei den Firmen Bosch, Daimler und den Dornier-Werken.
> >>>>> Dabei ging es um die Aufdeckung von geheimen Kriegsvorbereitungen.
> Sie
> >>>>> sammelte Beweise für die Produktion von Kriegsflugzeugen und für
> andere
> >>>>> Rüstungstätigkeiten. Am 7. Dezember 1935 wurde sie in Haus der Eltern
> >>>>> von der Gestapo verhaftet. Man fand in der Wohnung Kopie eines Plans
> der
> >>>>> Munitionsanstalt, mehrer Druckschriften der KPD, marxistische
> Literatur,
> >>>>> ein Statut des Sozialistischen Schülerbundes Ortsgruppe Berlin, eine
> >>>>> Abhandlung "Was will des Sozialistische Schülerbund?" Ihr Tagebuch,
> mit
> >>>>> Aufzeichnungen kommunistischer Lieder. Bis zu ihrem Prozess
> vergingen 19
> >>>>> Monate, wo sie ihren Sohn nie sah und von der Gestapo immer wieder
> >>>>> verhört wurde. Am 8. Juni 1937 fand dann der Prozess statt. Sie wurde
> >>>>> zum Tode verurteilt. Zu ihrer Zellen Genossin sagte sie
> anschliessend: "
> >>>>> Man habe sie zum Tode verurteilt, obgleich ein Offizier vor Gericht
> >>>>> bestätigte, dass die bei ihr gefunden Unterlagen nicht als geheim
> >>>>> einzustufen waren." Ihre Zellen Nachbarin Lina Haag schrieb in ihr
> >>>>> Tagebuch: "Ich bin entsetzt. Ich liege am Boden, das Ohr an die Tür
> >>>>> gepresst, wie niedergeschlagen. Das Entsetzen schüttelt mich. Ich
> kauere
> >>>>> mich auf meiner Pritsche zusammen wie ein Hund, der friert. Zum Tode
> >>>>> verurteilt also. Eine Mutter. Eine junge Frau. Eine
> >>>>> sechsundzwanzigjährige junge Mutter. Weil sie den Krieg nicht wollte,
> >>>>> den Hitler will. Zum Tode auf dem Schafott. Im Namen des Volkes. Im
> >>>>> Namen aller Mütter dieses Volkes, aller Frauen, aller liebenden
> Menschen."
> >>>>> Nach der Verkündung des Todesurteils wird Lilo Herrmann ins
> >>>>> Frauengefängnis in Berlin überführt. Es gibt Zahlreich Briefe die
> >>>>> zwischen Lilo und ihren Eltern erhalten geblieben sind. Die Eltern
> zogen
> >>>>> 1937 von Stuttgart nach Berlin um Näher bei der Tochter zu sein. Ob
> >>>>> Lilos Sohn sie besuchen durfte ist nicht bekannt. Das Gnadengesuch
> das
> >>>>> eingereicht wurde, wurde abschlägig abgelehnt. Es blieb beim
> Todesurteil
> >>>>> wegen Vorbereitung zum Hochverrat und Landesverrates. In den letzen
> >>>>> Wochen wurde sie in die Todeszelle im Zuchthaus Berlin-Plötzensee
> >>>>> eingesperrt und man versuchte nochmals ihre Mitarbeiter zu erpressen.
> >>>>> Sie schwieg aber, weil sie den Zusagen der Gestapo nicht glaubte.
> >>>>> Die Nachricht vom Todesurteil von Lilo Herrmann rief in vielen
> Ländern
> >>>>> einen Sturm der Entrüstung hervor. In Belgien, Frankreich, den
> >>>>> Niederlanden, Norwegen, Tschechoslowakei, Schweden und der Schweiz
> >>>>> bildeten sich Komitees zur Rettung Lilos. In Grossbritannien forderte
> >>>>> der Kongress im Namen von 830 000 Frauen in einem Schreiben an die
> >>>>> deutsche Botschaft, die Aufhebung des Todesurteils. Obwohl viele
> >>>>> Menschen aus verschiedenen Ländern für die junge Frau und Mutter
> >>>>> eingesetzt hatte, erfolgt am 20. Juli 1938 ihre Hinrichtung durch das
> >>>>> Fallbeil.
> >>>>>
> >>>>> Lilo Herrmann war die erste Frau, die von einem
> nationalsozialistischen
> >>>>> Gericht zum Tode verurteil und hingerichtet wurde. Ihr Schicksal habe
> >>>>> ich stellvertretend für die vielen tausend ermordeten Mütter in der
> Zeit
> >>>>> des Nationalsozialismus aufgeschrieben. Zwei Gedenksteine erinnern an
> >>>>> Lilo Herrmann, der eine steht vor der ehemaligen Pädagogischen
> >>>>> Hochschule in Güstrow, der andere im Stuttgarter Stadtgarten.
> >>>>> Inschrift: "Der ersten von den Nazis am 20. Juli 1938 hingerichteten
> >>>>> Widerstandskämpferin Lilo Herrmann."
> >>>>>
> >>>>> Quellen:
> >>>>> Haag, Eine Handvoll Staub, Widerstand einer Frau 1933 - 1945
> >>>>> Schad, Frauen gegen Hitler
> >>>>>
> >>>>>
> >>>>>
>
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30 Mai '25
https://forumcivique.org/artikel/usa-ein-langer-weg-nach-hause/
===============================================================
ARCHIPEL 347
Monatszeitschrift des Europäischen BürgerInnen Forums
USA: Ein langer Weg nach Hause
von Veronica Tarozzi, freie Journalistin, Italien, 10.04.2025,
Veröffentlicht in Archipel 346
Nach fast 50 Jahren willkürlicher Inhaftierung in den USA konnte der
indianische Aktivist Leonard Peltier am 18. Februar 2025 endlich nach
Hause zurückkehren. Er wurde in seiner Heimat, dem «Turtle Mountain
Reservat» in North Dakota, triumphierend empfangen.
«Wie lange war ich weg, eine Woche? Ich kann immer noch nicht glauben,
dass es wahr ist!» sagte Peltier dem Reporter von «Associated Press» vor
dem Haus, das seine Gemeinschaft für ihn gekauft und eingerichtet hatte.
Nach einem jahrzehntelangen Kampf für Gerechtigkeit beginnt der Aktivist
des «American Indian Movement» (AIM) ein neues Kapitel in seinem späten
Leben. Die Nachricht von seiner Freilassung kam für alle überraschend am
20. Januar – in den letzten 14 Minuten der Präsidentschaft von Joe
Biden: eine unerwartete Geste von grosser politischer und symbolischer
Bedeutung nach jahrelangen Rechtsstreitigkeiten und der letzten
Ablehnung einer bedingten Haftentlassung im Juli des vergangenen Jahres.
Bei seiner Verurteilung war Peltier etwas älter als dreissig Jahre alt;
heute kann der Achtzigjährige, dessen Gesundheitszustand prekär ist,
endlich zu Hause sein, umsorgt von seinen Nächsten. Mit fast 50 Jahren
handelt es sich bei seinem Fall um eine der längsten willkürlichen
Inhaftierungen in der Geschichte der USA.
Der Aktivist der amerikanischen Ureinwohner·innen war wegen des Mordes
an zwei FBI-Agenten während einer Schiesserei im Jahr 1975 im «Pine
Ridge Reservat» in South Dakota verurteilt worden. Der Schuldspruch war
jedoch immer umstritten gewesen; es wurden Verfahrensfehler und das
Fehlen konkreter Beweise festgestellt. 1975 war das
«Pine-Ridge-Reservat» in South Dakota ein Pulverfass, das vom FBI im
Rahmen eines grösseren staatlichen Plans angeheizt wurde. Ziel war es,
das «American Indian Movement» (AIM) zu destabilisieren, eine
Organisation, die für die Rechte der Ureinwohner·innen kämpfte – und
immer noch kämpft. Leonard Peltier war einer der aktivsten Vertreter
dieser Bewegung.
In diesem Zusammenhang kam es am 26. Juni 1975 zu jener Schiesserei
zwischen FBI-Agenten und mehreren Ureinwohnern, bei der zwei
Bundesagenten und ein Ureinwohner ums Leben kamen. Peltier wurde
verhaftet und verurteilt, obwohl es keinerlei Beweise gab, die ihn mit
den Morden hätten in Verbindung bringen können. Vielmehr tauchten im
Laufe der Zeit Beweise für Prozessmanipulationen und Einschüchterung von
Zeugen auf. So erwies sich, dass die Verurteilung Peltiers eindeutig
politisch motiviert war.
Leonard Peltiers Leidensweg hat seine Wurzeln in den dunkelsten Kapiteln
der amerikanischen Geschichte. Im Alter von neun Jahren wurde er von
seinem Zuhause und aus der Obhut seiner Familie hinweg gerissen. 240
Kilometer entfernt, kam er zur «Umerziehung» in eine der berüchtigten
Internatsschulen für «Indianer·innen». Dort wurden die Kinder gezwungen,
sich der weissen amerikanischen Kultur anzupassen. Sie wurden
schikaniert, geschlagen und missbraucht. Im Laufe der Jahre wurde
Peltier zum Symbol für das ganze Unrecht, das den amerikanischen
Ureinwohner·innen widerfahren ist. Gleichzeitig war er zum Sündenbock
für ein System geworden, das indigene Gemeinschaften seit jeher
unterdrückt hat. Während seiner langen Haftzeit hat Peltiers Anliegen
breite internationale Unterstützung erhalten. Wichtige
Menschenrechtsorganisationen, Stammesführer, Nobelpreisträger·innen,
Päpste, mehrere Präsidenten (ausserhalb der USA) und Jurist·innen haben
seine Freilassung gefordert. Zu den letzteren gehörte sogar der
ehemalige Generalstaatsanwalt, der seinen Fall bearbeitet hatte, und der
Gnade für Peltier forderte und sein Verfahren als «unfair» bezeichnete.
Nachdem eine Begnadigung Peltiers von allen vorherigen US-Präsidenten
abgelehnt worden war, wagte Biden in letzter Minute den Schritt,
Peltiers Strafe umzuwandeln. So hat er ihm erlaubt, die letzten Jahre
seines Lebens unter Hausarrest zu verbringen, umgeben von seiner Familie
und seinen Liebsten. Die Umwandlung einer Strafe ist nicht
gleichbedeutend mit einer Begnadigung, aber sie anerkennt, dass Peltier
bereits eine ausreichende (!) Strafe verbüsst hat. Die Geste Bidens
wurde als ein Mittelweg interpretiert, den Druck des FBI, der sich immer
gegen die Freilassung von Peltier ausgesprochen hat, mit der
Notwendigkeit auszugleichen, ein historisches Unrecht zu korrigieren.
Gefeierte Rückkehr
Eine 49-jährige «Reise» und eine grosse Feier zu seinen Ehren am 19.
Februar: Die Rückkehr Peltiers, die einen Monat nach Bidens Erlass
stattfand, war von grosser Emotionalität geprägt. Der Wagen, der ihn
schliesslich nach Hause brachte, fuhr durch eine kilometerlange
Menschenkette. Männer, Frauen und Kinder warteten in der Kälte entlang
der verschneiten Strassen des «Turtle Mountain Reservats» in North
Dakota, um ihn willkommen zu heissen, oder besser gesagt, um ihn auf dem
Land willkommen zu heissen, wo er vor achtzig Jahren das Licht der Welt
erblickt hatte. Die Freude seiner Gemeinschaft entlud sich am nächsten
Tag während der Feier, die ihm zu Ehren organisiert wurde, mit
traditionellen Liedern und Tänzen sowie Hunderten von Menschen, die
kamen, um ihn zu begrüssen und ihm ihre Geschenke zu überreichen. Zu den
bedeutendsten Geschenken gehörte der Adlerstab, der ihm überreicht wurde
und der eine starke symbolische Kraft darstellt, «weil er Tausende von
Kilometern auf dem Weg für Gerechtigkeit zurückgelegt hat», so wie es
der Sprecher der Lakota-Gemeinschaft erklärte. Die Übergabe des
Adlerstabes ist eine grosse Anerkennung für Peltiers Engagement im Kampf
für Gerechtigkeit. Der Adler, ein heiliges Tier für die
Ureinwohner·innen, verkörpert die Verbindung zum Grossen Geist sowie die
Weisheit und Widerstandsfähigkeit. Dass Peltier den Adlerstab bekommen
hat, ist eine Hommage an seine Unbeugsamkeit und seine Rolle als Symbol
des Widerstands sowie des Gleichgewichts zwischen materieller und
spiritueller Welt. Seine Verwendung symbolisiert den Respekt vor der
Tradition und die Fähigkeit derer, die ihn tragen, ihr Volk zu führen
und zu schützen.
Leonard Peltiers Rede während der Feier wurde von Nick Tilsen, dem
Präsidenten des «NDN-Collective» zur Verteidigung der Rechte der
Ureinwohner·innen[1], eingeleitet. Tilsen begann seine Rede mit einer
Würdigung früherer Generationen von Aktivist·innen. Er würdigte den Mut
von Leonard Peltier und seinen Vorgängern, die gegen Regierungen
kämpften, die entschlossen waren, die Kultur und Spiritualität der
überlebenden Ureinwohner·innen zu zerstören. Nick Tilsen betonte, dass
Peltiers Freiheit das Ergebnis eines langen Weges des Widerstands sei.
Die Opfer vergangener Generationen, von denen viele diesen Moment nicht
mehr erleben durften, hätten den Grundstein für wichtige Veränderungen
gelegt. Der NDN-Vorsitzende feierte Peltiers Heimkehr als Sieg des seit
500 Jahre andauernden indigenen Widerstandes. Tilsen fügte hinzu, dass
Peltier in 49 Jahren nie aufgehört hätte, sowohl für sich selbst zu
kämpfen als auch für die Sache von allen Ureinwohner·innen. Deshalb, so
der Redner weiter, «wird Leonard Peltier auf der ganzen Welt als der
Name eines Kriegers in Erinnerung bleiben, eines Kriegers, der eine der
stärksten Regierungen der Welt überdauert hat und als Sieger
hervorgegangen ist.»
Ein gestohlenes Leben
Danach ergriff Leonard Peltier selbst das Wort: «Ein Krieger darf nicht
weinen», begann er seine Rede. Gerade weil er Angst hatte, emotional zu
werden, sprach er nur wenige Minuten vor den Hunderten von Anwesenden:
«Ich wurde für etwas verurteilt, das ich nicht getan habe. Ich war ein
junger Mann, als ich ins Gefängnis kam, ich war 32 Jahre alt. Heute bin
ich achtzig, und ich dachte nicht, dass ich es schaffen würde.» Peltier
betonte die Ungerechtigkeit seines Falles und erinnerte daran, dass
seine Mitangeklagten wegen Notwehr freigesprochen worden waren, während
er als Sündenbock herhalten musste. Trotz des Leids, einschliesslich der
Isolationshaft und der verweigerten medizinischen Versorgung, hielt
Leonard Peltier den Kampf für die Rechte der Ureinwohner·innen immer
aufrecht: «Ich habe dafür gesorgt, dass die Probleme der Indigenen im
Mittelpunkt meines Kampfes standen.» Heute, umgeben von seiner
Gemeinschaft, drückte er seine Dankbarkeit aus: «Danke für eure
Unterstützung. Ich bin stolz darauf, meine Freiheit für euch geopfert zu
haben.» Der Aktivist bedankte sich bewegt für die unzähligen Aktionen,
die während der langen Jahre der Inhaftierung von Tausenden von Menschen
auf der ganzen Welt und Hunderten von indigenen Gemeinschaften für ihn
durchgeführt wurden. Trotz des glücklichen Endes müssen wir schmerzlich
feststellen, dass Leonard Peltier sein Leben gestohlen wurde. Wir können
jedoch auch sagen, dass diese Geste der späten und unerwarteten Gnade
durch den ehemaligen amerikanischen Präsidenten und, wie viele
behaupten, durch seine Innenministerin Deb Haaland, selbst eine
Ureinwohnerin, ihm in gewisser Weise sein Leben zurückgegeben hat – vor
allem jetzt, da er endlich Zugang zu medizinischer Versorgung für seine
schweren Erkrankungen, darunter ein Aortenaneurysma, bekommen hat.
Während der langen Jahre seiner Inhaftierung verbrachte Peltier seine
Zeit damit, Bücher zu schreiben und die bildende Kunst als gewaltfreies
Mittel des Ausdrucks und der Anprangerung von Ungerechtigkeiten gegen
die indigenen Völker zu nutzen. Er sagt heute, dass er sich weiterhin
für die Sache der amerikanischen Ureinwohner·innen mit gewaltfreien
Mitteln einsetzen will. Heute wacht Leonard Peltier, obwohl er zu Hause
ist und von der Liebe seiner Familie und seiner Gemeinschaft umgeben
ist, immer noch mitten in der Nacht auf, in der Angst, dass alles nur
ein Traum und er immer noch im Gefängnis sei, wie er der «Associated
Press» mitteilte. Der Zurückgekehrte möchte nun seinen Lebensunterhalt
mit dem Verkauf seiner Gemälde verdienen, so wie er es aus dem Gefängnis
getan hatte, und er will mehr Bücher schreiben. Er möchte auch junge
Menschen über die Herausforderungen aufklären, denen sie sich stellen
müssen. Peltier sagt, dass er sich gut fühle, wenn er das Engagement
junger Aktivist·innen der Ureinwohner·innen beobachte, die weiterhin für
die Rechte der indigenen Völker kämpften, da er das Gefühl habe, dass
seine 49 Jahre Haft nicht umsonst gewesen seien.
Veronica Tarozzi, freie Journalistin, Italien
Dieser Artikel erschien erstmalig am 10.3.2025 in «Pressenza» auf
englischer Sprache. Der Text wurde von Michael Rössler für Archipel
übersetzt und gekürzt.
1.Das «NDN Collective» ist eine von Indigenen geführte Organisation mit
Sitz in Rapid City, South Dakota. Das Kollektiv wurde 2018 gegründet und
arbeitet mit mehr als 200 von indigenen Völkern geführten Gruppen in den
USA zusammen.
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...
Kleine #Vorschau gefällig? 😉 Wir arbeiten bereits mit Hochdruck an unserer
neuen Ausgabe. Unser Schwerpunkt steht unter dem Titel "Für eine Kultur des
Friedens":
Angesichts der um sich greifenden Kriegstreiberei der Bundesregierung und
häufig unkritisch begleitenden Medien wäre eine starke #Friedensbewegung
dringend nötig. Die traditionsreichen und neueren Friedensgruppen und
–initiativen werden noch kaum als relevante politische Kraft wahrgenommen.
Dennoch sind sie im Aufwind. Wir stellen einige Gruppen vor, die mit
unterschiedlichen Ansätzen an friedenspolitischen Perspektiven arbeiten.
Neugierig geworden? Dann schließt doch jetzt ein Abo ab, ganz einfach
unter: www.contraste.org/abo
280525 via fb
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>
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> ====Face history -- Ausstellung====
>> ==== 06.04. - 25.05.2025 - verlängert bis 27.07.2025
>>
>> Die Befreiung der Konzentrationslager war nicht das Ende der Geschichte.
>> Die Überlebenden mussten ihr Leben lang mit den Folgen ihrer Verfolgung
>> kämpfen. Und nicht nur sie – auch die Kinder und Enkel der ehemaligen
>> Häftlinge sind betroffen und müssen sich der Vergangenheit stellen.
>>
>> „Face History“ zeigt ihre Gesichter. Eine visuelle Begegnung zwischen
>> Malerei und Dokumentation, konzipiert und gestaltet von Johannes Kuhn
>>
>> Zum Künstler: Johannes Kuhn, Kommunikationsdesigner, Mitarbeiter der
>> KZ-Gedenkstätte Hailfingen/Tailfingen, Berlin.
>> Er beschäftigt sich seit 2005 mit dem KZ-Außenlager Hailfingen.
>> 2014 feierte sein Dokumentarfilm „Der Dachdecker von Birkenau“ über den
>> Überlebenden Mordechai Ciechanower Premiere.
>>
>> Ort: Dokumentationszentrum, Hauptstr. 39, 71126 Gäufelden-Tailfingen
>>
>> http://www.kz-gedenkstaette-hailfingen-tailfingen.de
>>
>>
>>
>> sehr sehenswert!
>>
>>
>>
>>
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1
...
Im Anfang war die Subversion.
Für #JohannesAgnoli war das der Inbegriff von Befreiung. Der
Politikwissenschaftler verschrieb sich der Kritik an Parteien, Parlamenten
und am Staat selbst. Die Verfassung der Bundesrepublik interpretierte
Agnoli als Klassenkompromiss, der hauptsächlich dazu gedacht war, die
Massen von der Macht fernzuhalten. Gerade diese kritische Perspektive
machen seine Arbeiten zu parlamentarischer Demokratie in Zeiten von Krise,
Autoritarismus und faschistischer Gefahr so aktuell.
.
#Berlin 📣 DIESEN DONNERSTAG 29.05. | 19:30 Uhr stellt Michael Hewener sein
neues Buch »Johannes Agnoli oder: Subversion als Wissenschaft« im Museum
des Kapitalismus vor, Köpenicker Str. 172 => Lesung & Diskussion:
http://museumdeskapitalismus.de
Eintritt frei❣️
270525 via fb ... DIE plattform für <insert your ...>
...
On Wed, May 21, 2025 at 12:11 PM
> Highlight der Woche: Linke Buchtage in Berlin, von Freitag bis Sonntag
> 23.—25. Mai!
> Tolles Programm mit über 30 Veranstaltungen for free im Kreuzberger
> Mehringhof 👉 linkebuchtage.de 👈 alle hin da, das wird gut!
>
wdh in 05.2025
>
>
>> .
>> 🔥 Agnolis bekanntestes Buch erschien 1967: »Transformation der
>> Demokratie«, eine der bedeutendsten parlamentarismuskritischen Schriften
>> der Nachkriegszeit, ein „theoretischer Meilenstein” (Joachim Hirsch).
>> Gerade seine kritische Perspektive auf Staat und parlamentarische
>> Demokratie macht ihn in Zeiten von Krise, Autoritarismus und faschistischer
>> Gefahr so aktuell. Lesetipp: http://dietzberlin.de/
>>
>>
>> 120525 via fb dietz
>>
>>
>> ...
>>
>>
>>
>>> Dieses Jahr wäre Johannes Agnoli 100 Jahre alt geworden. Der
>>> antiautoritär-marxistische Politikwissenschaftler verschrieb sich der
>>> Kritik an Parteien, Parlamenten und am Staat selbst. In seinen beiden
>>> wichtigsten Schriften "Transformation der Demokratie" von 1967 und "Der
>>> Staat des Kapitals" von 1975 versuchte er zu erklären, warum die Massen von
>>> der Macht ferngehalten werden (können) und warum es auch linke Regierungen
>>> nicht schaffen (können) langfristig gegen das Kapital zu handeln. Hieraus
>>> ergeben sich natürlich eine Menge Fragen zu politischer Organisierung -
>>> inner- oder außerparlamentarisch - auf die wir Linke auch heute noch keine
>>> zufriedenstellenden Antworten gefunden haben...
>>>
>>> In dieser Veranstaltung stellt der Autor seine kleine biografische
>>> Miniatur "Johannes Agnoli oder: Subversion als Wissenschaft" vor. Michael
>>> Hewener ist Politikwissenschaftler, lebt in Berlin und lohnarbeitet in
>>> einem kleinen Kollektivbetrieb.
>>>
>>> ...
>>>
>>>
>>> some wdh ...
>>>
>>>
>>>
>>>> ...
>>>>
>>>>
>>>> Für viele ist offensichtlich, dass an den Verhältnissen irgendetwas
>>>> nicht gut ist. Allerdings ist dafür nicht die #Demokratie verantwortlich,
>>>> sondern der #Kapitalismus, an dessen Gedeih der liberale Staat gebunden
>>>> ist. — Es lohnt, Johannes Agnoli zu entdecken, der mit »Transformation der
>>>> Demokratie« (1967) ein Schlüsselwerk parlamentarismuskritischer Schriften
>>>> schuf.
>>>>
>>>>
>>>> ...
>>>>
>>>>
>>>>
>>>>> On Tue, Feb 11, 2025 at 10:18 AM
>>>>>
>>>>>> Für Johannes #Agnoli (1925–2003) war die Subversion der Inbegriff von
>>>>>> Befreiung – dieser verschrieb er sich als Professor für
>>>>>> Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut in Berlin. Sei. bekanntestes
>>>>>> Buch »Transformation der Demokratie« (1967) ist eine der bedeutendsten
>>>>>> parlamentarismuskritischen Schriften der Nachkriegszeit, ein »theoretischer
>>>>>> Meilenstein« (Joachim Hirsch).
>>>>>> .
>>>>>> 🔍 Agnoli entlarvt die #Demokratie der Bundesrepublik als Instrument
>>>>>> der Herrschaft, das die Massen von der Macht fernhält. Gerade diese
>>>>>> kritische Perspektive macht ihn in Zeiten von Krise, Autoritarismus und
>>>>>> faschistischer Gefahr so aktuell:
>>>>>> https://dietzberlin.de/produkt/johannes-agnoli-oder-subversion-als-wissensc…
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>> 110225 via fb dietz
>>>>>>
>>>>>> ...
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>> On Mon, Oct 14, 2019 at 9:56 PM
>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>> Die Rosa-Luxemburg-Stiftung hat 2006 die Privat-Bibliothek des
>>>>>>> Wissenschaftlers Johannes Agnoli
>>>>>>> <https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Agnoli> (1925-2003)
>>>>>>> erworben.
>>>>>>>
>>>>>>> Die Johannes-Agnoli-Bibliothek umfasst rund 1.700 Bücher und
>>>>>>> Broschüren sowie einzelne Zeitschriftenausgaben. Sie stellt eine
>>>>>>> einzigartige Sammlung von Literatur zur Staatstheorie und Staatsphilosophie
>>>>>>> dar und deckt die gesamte Bandbreite von Vorstellungen über den Staat ab.
>>>>>>> Der interessierte Wissenschaftler findet sowohl diverse Nachschlagewerke
>>>>>>> als auch eine Vielzahl von Einzelschriften zum Thema.
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>> On Sat, Mar 2, 2019
>>>>>>>
>>>>>>>> some info im kontext
>>>>>>>>
>>>>>>>>> On 4/3/07,
>>>>>>>>> >
>>>>>>>>> > Die Privatbibliothek von Johannes Agnoli
>>>>>>>>> > <http://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Agnoli> ist jetzt im
>>>>>>>>> Archiv
>>>>>>>>> > Demokratischer Sozialismus in der Rosa-Luxemburg Stiftung (RLS)
>>>>>>>>> > <http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=archiv> erschlossen und
>>>>>>>>> zugänglich.
>>>>>>>>> > Die RLS erwarb Anfang 2006 die Privat-Bibliothek des
>>>>>>>>> Wissenschaftlers
>>>>>>>>> > Johannes Agnoli (1925-2003). Vor allem durch sein zusammen mit
>>>>>>>>> Peter
>>>>>>>>> > Brückner vorgelegtes Werk "Die Transformation der Demokratie"
>>>>>>>>> (1967)
>>>>>>>>> > profilierte er sich als materialistischer Staats- und
>>>>>>>>> > Parlamentarismuskritiker der BRD und übte nachhaltigen Einfluss
>>>>>>>>> auf die
>>>>>>>>> > außerparlamentarische Linke aus.
>>>>>>>>> > Für jene Wissenschaftler, die sich mit dem Wirken Johannes
>>>>>>>>> Agnolis
>>>>>>>>> > befassen wollen, ist seine Bibliothek ganz sicher eine
>>>>>>>>> unschätzbare
>>>>>>>>> > Quelle, da nicht wenige der überlieferten Bände Anmerkungen,
>>>>>>>>> > Anstreichungen, Lesezeichen etc. enthalten, die interpretiert
>>>>>>>>> werden
>>>>>>>>> > können. Zu den Eigenarten dieser Bibliothek gehört es, dass der
>>>>>>>>> > Wissenschaftler Agnoli von einigen mehrbändigen Werken nur ein
>>>>>>>>> oder zwei
>>>>>>>>> > Bände anschaffte, die ihm für sein Spezialgebiet von Bedeutung
>>>>>>>>> erschienen.
>>>>>>>>> >
>>>>>>>>> > Die Johannes-Agnoli-umfasst rund 1.500 Bücher und Broschüren.
>>>>>>>>> Sie stellt
>>>>>>>>> > eine einzigartige Sammlung von Literatur zur Staatstheorie und
>>>>>>>>> > Staatsphilosophie dar und deckt die gesamte Bandbreite von
>>>>>>>>> Vorstellungen
>>>>>>>>> > über den Staat ab. Sie reicht von faschistischen Auffassungen
>>>>>>>>> über
>>>>>>>>> > bürgerlich-liberale bzw. bürgerlich-demokratische bis zu
>>>>>>>>> marxistischen,
>>>>>>>>> > leninistischen und stalinistischen Positionen bzw. bis zur
>>>>>>>>> > anarchistischen Ablehnung jeglichen Staates. Der interessierte
>>>>>>>>> > Wissenschaftler findet sowohl diverse Nachschlagewerke als auch
>>>>>>>>> eine
>>>>>>>>> > Vielzahl von Einzelschriften zum Thema.
>>>>>>>>> > ... weiter <http://www.rosalux.de/cms/index.php?id=12753>
>>>>>>>>> >
>>>>>>>>>
>>>>>>>>>
>>>>>>>>> +
>>>>>>>>>
>>>>>>>>> Das negative Potential. Gespräche mit Johannes Agnoli
>>>>>>>>> Ein Film von Christoph Burgmer
>>>>>>>>>
>>>>>>>>> Am 4. Mai 2003 starb Johannes Agnoli. Er war bis Anfang der 90er
>>>>>>>>> Jahre
>>>>>>>>> Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin
>>>>>>>>> und
>>>>>>>>> hat mit der „Transformation der Demokratie" einen der wichtigsten
>>>>>>>>> Texte der 68er-Bewegung verfasst. Als Staatsfeind auf dem Lehrstuhl
>>>>>>>>> hatte er gezeigt, dass der Zweck eines Studiums nicht darin
>>>>>>>>> bestehen
>>>>>>>>> muss, stromlinienförmige Karrieristen heranzuziehen. Seine Aufgabe
>>>>>>>>> sah
>>>>>>>>> er vielmehr darin, als radikaler Aufklärer und kommunistischer
>>>>>>>>> Kritiker ein Projekt Kants fortzusetzen: Die Menschen über die
>>>>>>>>> wahre
>>>>>>>>> Beschaffenheit der politischen Ordnung, die "lügenhafte Publizität"
>>>>>>>>> der Verfassung in Kenntnis zu setzen.
>>>>>>>>>
>>>>>>>>> Der Film zeigt Johannes Agnoli in seinem Landhaus in Lucca im
>>>>>>>>> Gespräch
>>>>>>>>> mit Christoph Burgmer im September 2001. Agnoli führt aus, warum
>>>>>>>>> der
>>>>>>>>> Staat notwendigerweise ein Zwangsverhältnis darstellt, das für
>>>>>>>>> allerlei Dinge zu gebrauchen ist, aber ganz sicher nicht für die
>>>>>>>>> Emanzipation der Menschen von Herrschaft und Ausbeutung. Er weist
>>>>>>>>> ebenso geduldig wie unnachgiebig darauf hin, dass es nicht um die
>>>>>>>>> Humanisierung der Kapitalverhältnisse geht, sondern um deren
>>>>>>>>> Überwindung. Gegen die heimtückische Frage, wo denn das Positive
>>>>>>>>> bleibe, favorisiert Agnoli die Kraft der Negation und der
>>>>>>>>> Subversion.
>>>>>>>>> Er spekuliert über eine mögliche Modernisierung des Staates in
>>>>>>>>> Richtung eines autoritären Rechtsstaates, erklärt, warum das
>>>>>>>>> Kapital
>>>>>>>>> über die Einführung einer Tobin-Steuer nur lachen würde, und
>>>>>>>>> erläutert, warum die biblische Eva die erste Verkörperung der
>>>>>>>>> Subversion war. Und er spricht mit einer Selbstverständlichkeit vom
>>>>>>>>> Islamismus als Bedrohung für die Emanzipation, wie man sie in der
>>>>>>>>> Linken kaum noch antreffen kann.
>>>>>>>>>
>>>>>>>>
>>>>>>>>
>>>>>>>>
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23 Mai '25
-------- Ursprüngliche Nachricht --------
Von: Andrea Vetter via Kommening <kommening(a)lists.commons-institut.org>
Antwort an: Andrea Vetter <andrea.vetter(a)oya-online.de>
An: Offene Commonsliste <kommening(a)lists.commons-institut.org>
Betreff: [kommening] Bitte um Unterstützung für Haus des Wandels
Datum: 2025-05-22 22:17:14
Ihr Lieben,
ich hoffe, es ist ok eine solche Nachricht hierüber zu schicken. Einige
von euch kennen vielleicht das Haus des Wandels in Ostbrandenburg, das
ich 2018 mitgegründet habe. Unser Haus versteht sich als Commons, viele
aktivistische Gruppen (auch aus dem Myzel und Commons Institut Umfeld)
waren bei uns schon zu Gast.
Um die Möglichkeit, sich hier zu treffen und zu sein weiter aufrecht
erhalten zu können (auch im politisch derzeit sehr rauen Klima),
brauchen wir bis nächsten Herbst mindestens 100.000 Euro. Denn neben
kleineren Baustellen ist unsere Elektrik komplett veraltet und daher
gefährlich. Falls ihr also die Möglichkeit habt, uns einen Direktkredit
zu geben, dann schreibt eine Email, und wir besprechen alles weitere.
Und falls ihr das nicht könnt oder wollt, aber uns gerne unterstützen
mögt:
ihr habt noch 8 Tage lang Zeit, für unser aktuelles Crowdfunding zu
spenden, da gibts auch ein ganz hübsches kurzes Filmchen über unsere
Arbeit:
https://www.startnext.com/communitybaustellen
Danke danke danke und liebe Grüße!
Andrea
--
> > > > >
Oya
Andrea Vetter | Redaktion
0173 1579802
andrea.vetter(a)oya-online.de
www.oya-online.de
Oya Medien eG | Am See 1 | 17440 Lassan | Deutschland
Vorstand: Andrea Vetter, Luisa Kleine
Aufsichtsratvorsitz: Matthias Fersterer
-----------------------------------------------------------------------
---------
Mailingliste Kommening des Commons-Institut e.V.
Adresse: kommening(a)lists.commons-institut.org
Austragen per Mail: kommening-leave(a)lists.commons-institut.org
Änderungen per Web:
https://lists.commons-institut.org/postorius/lists/kommening.lists.commons-…
Mailingfragen: mailinglists(a)commons-institut.org
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*Freitag, 23. Mai 2025, 19 Uhr, Glockenkelter, Hindenburgstr. 43,
StettenProf. Mike Schlaich: Buchvorstellung „Bauen in Afrika“*
Der Bauingenieur Mike Schlaich reiste 2022 mit dem Auto quer durch Afrika.
Sein Ziel: Die Straßen, Schienen und Brücken des Kontinents im wahrsten
Sinne des Wortes zu er“fahren“ und die dortige (traditionell nachhaltige)
Baukultur kennenzulernen. Darüber hat er ein Buch veröffentlicht,
illustriert mit vielen Fotos und ergänzt durch Beiträge afrikanischer
Kollegen.
Darin enthalten sind auch sieben Überlegungen zur Gegenwart und
(nachhaltigen) Zukunft des Bauingenieurwesens in Afrika. U.a. Artikel zur
(klimafreundlichen) Nutzung des Baustoffes Beton in afrikanischen
Zusammenhängen und zur unendlich vorhandenen Solarenergie. Hier greift er
Pläne seines Vaters Jörg Schlaich für die Erzeugung von Solarstrom in
Afrika auf, die dieser im Mai 2007 bei einem Vortrag über
Solar-Aufwindkraftwerke bei der Allmende vorstellte.
Mike Schlaich, Jahrgang 1960, wächst in Stetten im Remstal auf. Am
Friedrich-Schiller-Gymnasium in Fellbach macht er Abitur. Danach studiert
er Bauingenieurwesen in Stuttgart und Zürich. Ab 1993 arbeitet er im Büro
schlaich bergermann partner in Stuttgart, seit 1999 ist er dort Partner.
2004 wird er Professor für Entwerfen und Konstruieren an der TU Berlin.
Seine Brückenbauwerke erhalten zahlreiche internationale Preise. 2024
erscheint bei DOM Publishers sein Buch „Bauen in Afrika – Cape to Cairo in
150 Tagen: Erfahrungen eines Ingenieurs“, das er an diesem Abend vorstellt.
Eine Veranstaltung der Allmende Stetten in Zusammenarbeit mit C2C
Kreislaufwirtschaft, Nachhaltiges Kernen, Kernen-Masvingo-Gesellschaft und
der David-Pfeffer-Geschichtswerkstatt.
Mit freundlicher Unterstützung der Architektenkammergruppe Rems-Murr und
der Internationalen Bauausstellung IBA 2027 Stuttgart
Eintritt frei
...
vor knapp zwei wochen war ihr erster todestag
On Thu, Dec 19, 2024 at 6:12 PM
> In loving memory
>
>
> On Sat, Jun 1, 2024 at 3:03 PM
>
>> *Allmende Rundbrief 165 vom 1. Juni 2024*
>>
>> Liebe AllmendianerInnen,
>>
>> wir beginnen mit einer traurigen Nachricht: am 11. Mai 2024 *verstarb* unsere
>> langjährige Aktive und „gute Seele“ der Allmende, *Hannelore Poré* im
>> Alter von 85 Jahren. Tatsächlich überraschend, trotz ihres hohen Alters,
>> war sie doch putzmunter und am Tag vorher noch zum Schwimmen im Naturbad
>> gewesen.
>> Hannelore war nicht nur der Mensch im Hintergrund, die immer da war, zum
>> Vor- und Nachbereiten unserer Veranstaltungen, sondern sie war traditionell
>> diejenige, die bei den Diskussionen nach unseren Vortrags- und
>> Filmveranstaltungen die letzte Frage stellte. Wie zuletzt beim Vortrag von
>> Charlotte Wiedemann am 7. Mai. Nach Hannelores Frage waren die
>> Veranstaltungen immer beendet.
>> Sie kandidierte auch auf der Liste des Parteifreien Bündnisses PFB – wie
>> schon 2019 – für den Gemeinderat in Kernen. Durchaus ungewöhnlich für einen
>> Menschen mit Behinderung. Entsprechend stolz war sie auch darauf. (Ein
>> Hinweis für alle, die in Kernen wählen dürfen: da sie schon auf der Liste
>> steht, kann sie am Wahltag 9. Juni trotzdem noch gewählt werden und die
>> Stimmen für sie zählen zum Gesamtergebnis des PFB).
>> Meinen Nachruf für Hannelore bei der Trauerfeier am 24. Mai in der
>> Glockenkelter findet ihr im Anhang.
>> Wir werden sie sehr vermissen.
>>
>>
>>
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Am Montag, dem 19. Mai, zeigen wir um
18.30 Uhr in der THINKFARM EBERSWALDE
(Eisenbahnstr. 92/93) den Film »Purpose – A Well-
being Economy«.
Einlaß ist ab 18 Uhr.
Der Film Purpose zeigt den Aufbruch in ei-
ne neue Wirtschaftsordnung. Fünf Länder –
Schottland, Neuseeland, Island, Wales und
Finnland – schließen sich zusammen, um ei-
ne Wirtschaft zu schaffen, die nicht nur auf
Wachstum, sondern auf das Wohl von
Mensch und Natur ausgerichtet ist. Doch läßt
sich das wirklich umsetzen?
Nach dem Film bekommen wir eine kurze
Einiführung von Saamah Abdallah, welcher
im Rahmen des Films für das HOT OR COOL IN-
STITUTE bei der Aufstellung von Forderungen
in Sachen Gemeinwohlökonomie, soziale Ge-
rechtigkeit und ökologische Verantwortung
beteiligt war. Im Anschluß schauen wir, wie
wir die Inhalte des Films in der Region Barnim
mit der Initiative GemeinwohlRegion Bar-
nim umsetzen können (germany.econgood.org/ueber
uns/vereine/berlinbrandenburg/).
Eintritt frei! Wer mag, kann mit einer Spen-
de vor Ort die Arbeit der Produzenten unter-
stützen.
Für die bessere Planbarkeit bitten wir um
Anmeldung (pretix.eu/gwoebbb/purpose/).
NENO RIEGER, Gemeinwohl-Ökonomie
Berlin-Brandenburg e.V.
oben aus der aktuellen BBP
...
On Sun, May 18, 2025
> Workshop „Stress? Nicht mit mir!“
> Samstag, 31.05., 14-16.30 Uhr (im Rahmen der KLP)
>
> In unserer schnelllebigen und von Leistungsdruck geprägten Welt, sind wir
> tagtäglich mit viel
> Stress konfrontiert. Hinzu kommen globale Krisen - Klimawandel, autoritäre
> faschistische Systeme, Flucht und
> Vertreibung - und individuelle Benachteiligungen, die uns in
> unterschiedlicher Weise betreffen und Ressourcen von
> uns fordern. Wenn wir uns zudem aktiv gesellschaftlich einsetzen - gegen
> rechts, für Gerechtigkeit und Vielfalt,
> gegen den Klimawandel -so bedeutet das einen zusätzlichen Kraftaufwand. In
> unserem Workshop möchten wir uns
> anschauen, was auf körperlicher und seelischer Ebene passiert, wenn wir
> Stress haben und welche Signale unser
> Körper sendet . Wir schauen uns an, welche ganz eigenen Ressourcen jede*r
> von uns zur Verfügung hat und wie
> wir diese - individuell und auch als Gruppe - einsetzen können, um unsere
> Energiewaage im Gleichgewicht zu halten.
> Mit wem?
>
> Miriam und Lara vom KonTra.punkt Beratungskollektiv für Transformations-
> prozesse (www.kontrapunkt-kollektiv.de)
>
> Wie kann ich mitmachen?
> Eine Anmeldung unter info(a)kontrapunkt-kollektiv.de wäre toll –
> du kannst aber auch spontan vorbeikommen
> Wo?
> Wunderpunkt bei K.A.C Sepalika, Klein Breese 6, 29497 Woltersdorf
>
> Die Teilnahme ist frei!
> Wir freuen uns aber über
> Spenden in die Hutkasse ☺
>
>
> ...
>
>
>
>
>>
>>
>>
>> On Thu, May 15, 2025
>>
>>> == Max Frisch, Tagebuch 1946–1949: Geld ==
>>>
>>> Das Gespenstische, dass sich alle damit abfinden, obschon es ein
>>> Spuk ist, unwirklicher als alles, was wir dafür opfern. Dabei spürt
>>> fast jeder, dass das Ganze, was wir aus unseren Tagen machen, eine
>>> ungeheuerliche Schildbürgerei ist; zwei Drittel aller Arbeiten, die
>>> wir während eines menschlichen Daseins verrichten, sind überflüssig
>>> und also lächerlich, insofern sie auch noch mit ernster Miene
>>> vollbracht werden. Es ist Arbeit, die sich um sich selber dreht. Man
>>> kann das auch Verwaltung nennen, wenn man es sachlich nimmt, oder
>>> Arbeit als Tugend, wenn man es moralisch nimmt. Tugend als Ersatz
>>> für
>>> die Freude. Der andere Ersatz, da die Tugend selten ausreicht, ist
>>> das Vergnügen, das ebenfalls eine Industrie ist, ebenfalls in den
>>> Kreislauf gehört. Das Ganze mit dem Zweck, der Lebensangst
>>> beizukommen durch pausenlose Beschäftigung, und das einzig Natürliche
>>> an diesem babylonischen Unterfangen, das wir Zivilisation nennen:
>>> Dass es sich immer wieder rächt.
>>>
>>> Max Frisch, Tagebuch 1946 – 1949
>>>
>>>
>>>
> [image: 🌸]„Aufgeblüht“ – Ausstellung in der
>>>> [image: 📍] Stadtbibliothek Herrenberg
>>>> Was bedeutet Alter? Wie kann das Alter in seiner ganzen Schönheit
>>>> sichtbar gemacht werden? Die Ausstellung „Aufgeblüht“ der Künstlerin Jule
>>>> Kühn und der Fotografin Susanne Lencinas lädt dazu ein, die Vielfalt des
>>>> Alters neu zu entdecken – kraftvoll, verletzlich, freudvoll und voller
>>>> Würde.
>>>> [image: 👵][image: 🌿] Gezeigt werden Porträts von Seniorinnen und
>>>> Senioren – mit und ohne Demenz – kunstvoll arrangiert mit Lieblingspflanzen
>>>> und persönlichen Gegenständen.
>>>>
>>>> [image: 📅] Ausstellungsdauer: 16. Mai – 30. Juni /
>>>> Zu den regulären Öffnungszeiten der Stadtbibliothek zu besuchen
>>>>
>>>>
>>>>
>>>>
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>
>>>>>>>>
>>>>>>>> Die dreiteilige Arte-Dokureihe “Vom Schreiben und Denken”
>>>>>>>> <https://www.arte.tv/de/videos/RC-020387/vom-schreiben-und-denken-die-saga-d…> ist
>>>>>>>> in der ARTE Mediathek abrufbar (bis 26. Juni 2025):
>>>>>>>>
>>>>>>>> “Ob Brief, Buch oder SMS – es ist für uns selbstverständlich, über
>>>>>>>> Raum und Zeit hinweg mit anderen Menschen zu kommunzieren. Dies können wir
>>>>>>>> dank der Schrift. Die Dokumentationsreihe zeichnet ihre Geschichte nach,
>>>>>>>> vom Beginn des Alphabets in alten Hochkulturen über die Erfindung des
>>>>>>>> Drucks bis hin zur digitalen Kommunikation, die nun unsere Welt verändert.”
>>>>>>>>
>>>>>>>>
>>>
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