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Betreff: Verschiedene Les- und Spielarten von Basisdemokratie -
zwischen Struktur und Offenheit.
Datum: Tue, 12 Nov 2024 19:38:10 +0100
Von: Theaterkeller Göttingen <info(a)tkeller.org>
An: zickzack Kollektiv <stachim(a)kolle-mate.de>, anna(a)agberatung-berlin.org
Kopie (CC): Kollektivverband Gründungsgruppe
<verband-gruendungkoordination(a)lists.kollektivliste.org>
Hallo ihr Beiden, ich schreibe euch diese Mail, da ich gerade keine
Mailadresse für die AG Orgabeartung und die AG Verband mit Leben füllen
zur Hand habe und zugleich die entsprechenden Mails jeweils von diesen
Mailadressen losgeschickt wurden. Bitte leitet diese Nachricht doch
entsprechend weiter oder sagt mir kurz, wie ich die AG jeweils erreiche.
Liebe Grüße,
Tim für die AG Koordination
Die letzten Mails, welche vorwiegend zwischen AG Orgaberatung & Verband
mit Leben füllen auf der einen Seite, sowie der AG Koordination auf der
anderen Seite, haben innerhalb der AG Koordination die Frage aufkommen
lassen, ob es sich hierbei womöglich auch um (grundlegend) verschiedene
Auffassungen davon handelt, wie Basisdemokratie funktioniert und gelebt
wird.
Auf der einen Seite steht die AG Koordination für Strukturen, Statuten,
Satzungen, Verein. Dies ist ihre Aufgabe und dieser geht sie nach mit
der Überzeugung, dass es für einen funktionierenden, langfristig
existierenden Verband eine solide Struktur braucht, wo Entscheidungen
von unten nach oben getroffen werden und wo die Arbeit und
Entscheidungen auch an Mandate gebunden sind. Oberstes Gremium ist dabei
die Mitgliederversammlung. Wer aktiv sein will, kann das sein, wer
mitentscheiden will, ist auch Mitglied der Struktur. Das wäre in unserem
Fall die Mitgliedschaft im Verband als Teil eines Kollektivs. Im Rahmen
der Arbeitsgruppen können Menschen im Verband mitwirken, deren Kollektiv
nicht Mitglied ist, wenn es um weitreichendere Entscheidungen geht, um
Ausgaben oder Ausrichtung des Verbands, so sind es die Mitglieder, die
darüber entscheiden.
Auf der anderen Seite steht die AG Verband mit Leben füllen für Inhalte,
Leben, Kommunikation, Offenheit. Auch dies ist ihre Aufgabe, auch diese
AG geht dieser mit Überzeugung nach. Zu viele Strukturen, zu viel
Auseinandersetzung mit Satzungen und Vereinsrecht ersticken das Leben im
Verband und laufen darüber hinaus Gefahr, Machtkonzentrationen zu
institutionalisieren. Es sollen eher alle in einem großen Plenum alles
mitentscheiden können, welches auch prinzipiell immer offen für Alle ist.
Zwischen diesen beiden Auffassungen gibt es kein Falsch oder Richtig,
keinen wahren Weg. Beide Seiten sind wichtig, die Reinform jeweils
sicher abschreckend.Wir wollen dazu beitragen, hier einen guten Weg für
Alle zu finden, der es einem Verband ermöglicht, in guten, transparenten
Strukturen Entscheidungen nach Betroffenheit zu treffen und in dem die
Mitglieder über ihre Mittel verfügen und entscheiden können. Das
bedeutet auch, dass wir schauen wollen, wo sich diese Ansätze positiv
beeinflussen können und nicht nur einander kritisieren und sich so immer
weiter in den eigenen Überzeugungen festfahren. Dies sind zunächst
einmal Vermutungen, wir wollen damit keinen Menschen über den Mund
fahren und auch keinen Menschen eine der genannten Haltungen anheften.