für euch zur Info hier eine längere Mail von Ez aus Hamburg, der
über Instagram auf uns aufmerksam wurde und uns gern unterstützen
würde.
Ich bin noch etwas unsicher, was ein guter Einstieg für ihn sein
könnte, da er ja nicht klassisch übers Schreiben zu uns gekommen
ist. Wenn ihr Ideen habt, sagt gern Bescheid.
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Moin nochmals,
klar, ich stelle mich Mal vor.
Ich bin Ez, 30, komme aus Hamburg, habe Mathematik studiert, mache
aktuell eine Umschulung in der Fachinformatik
Anwendungsentwicklung.
Ich gestehen, ich bin nicht sicher, über welchen Kanal ich zuerst
von euch gehört hatte. Es könnte YT gewesen sein. Ein Artikel beim
recherchieren zwecks eigener Vernetzung ist auch ein Kandidat.
Auch Instagram selbst, über Vorschläge, käme in Frage.
Hier in Hamburg gibt es diverse durchaus bekannte autonome
Projekte (die erste Adresse dürfte auch heute die rote Flora
sein). Vor länger Zeit (…15-10 Jahre in der Vergangenheit) habe
ich mich in solchen Kreisen regional in und um HH, u. a. auch über
die Uni, regelmäßiger bewegt.
Heute bin ich dabei, dies wieder in mein Leben zu integrieren,
d.h. mich auch nach und nach mit möglichst vielen
(anti-faschistischen, nicht-autoritären) Gruppen in HH zu
vernetzen. In Hamburg ist das ein recht umfangreiches Projekt. Zu
meiner Erfahrung bezüglich selbstorganisierten Projekten kommt
noch hinzu, dass solche auch beim Entwurf und Umsetzen von
Anwendungen im Kollektiv einen essenziellen Anteil ausmacht.
Ich habe vor, auch wieder selbst aktiv zu werden. Ob hierbei eine
bereits existierende Struktur mein Zuhause wird, kann ich noch
nicht abschließend bewerten. Was ich klar sagen kann, ist, dass
ich jede mir bekannte Art autoritärer Hierarchie/Struktur und jede
faschist-oide/-ische Ideologie ablehne. Meine persönlichen Werte
umfassen zuerst: Empathie, Solidarität, Ehrlichkeit und Freiheit.
Ich werde jederzeit für eine Welt kämpfen, in der jede Person,
menschlich wie auch nicht menschlich, ein glückliches und
selbstbestimmtes Leben leben kann.
Ich lebe vegan und betrachte dies durchaus als hochgradig
politisches Thema. Deshalb ist der Speziesismus in jedem Fall
eines meiner bevorzugten Themen.
Als selbst von ASS+ADHS betroffene und ftm/nicht-binäre Person
verfolge ich auch die Bereiche gesellschaftliche Inklusion sowie
LGBTQI*-Rechte aufmerksam.
Beruflich bedingt interessiere ich mich außerdem für die Bereiche
Bildung, Technik sowie aktuell durch
gesellschaftlich-entwicklungsperspektivisch veranlasst:
Desinformationsprävention und Medien/Journalismus.
Insgesamt empfinde ich die Themenfelder Politik, Soziologie,
Ökonomie und Ethik/Philosophie als voneinander untrennbares
komplexes Konstrukt, dass nur in seiner Gesamtheit sauber
analysierbar ist. Abseits politischer Themen verfolge ich
leidenschaftlich die Felder Psychologie und Philosophie.
Ich habe kein Interesse daran, dazu beizutragen das Weiterbestehen
eines ausbeuterisch-kapitalistischen Systems sicherzustellen. Euer
Konzept ist daher in seiner Finanzierung so wie es ist für mich
genau richtig.
Ich habe viel darüber nachgedacht, wie und wo ich mich
ehrenamtlich am effizientesten einbringen kann. Aktivismus, der
sich im Cyberspace und an Schreibtischen oder Unis abspielt, hat
sich als sinnvoller Fokus herausgestellt.
Ich schätze, trotz aller Flexibilität, ein gewisses Maß an
(selbstbestimmter) Regelmäßigkeit. Eine monatlich erscheinende
Ausgabe erfüllt dies zur Genüge und die Natur der Sache macht
meine eigene Inklusion zum Selbstläufer.
Zu Fähigkeiten: ich bringe IT-Skills und ausgeprägte
Problemlösungsfähigkeit aus dem Beruflichen mit. Das detaillierte
Planen von Abläufen liegt mir, sowohl im Rahmen von Handlung, als
auch Algorithmen (Beispiel Redigieren). Ich habe mir über die
Jahre aufgrund meiner Neurodivergenz Zeitmanagement und das
Behalten des Überblickes über das Gesamtbild hart erarbeitet und
dabei verinnerlicht. Auch etwas künstlerisches Talent und
bildliches Ästhetikempfinden wird mir nachgesagt. Kommunikation
ist mir wichtig und I.d.R. inzwischen Automatismus.
Im Fazit: ich kann mir durchaus vorstellen längerfristig
Redaktionsaufgaben zu übernehmen und darin auch kompetent zu
sein/werden. Natürlich mit entsprechendem Vorlauf für das
Aufarbeiten von Wissenslücken.
Ich warte gespannt auf deine/eure Einschätzung!
mit solidarischen Grüßen,
Ez
(er/ihn oder keine Pronomen)
Am 2024-10-12 09:57, schrieb Regine Beyß - CONTRASTE Koordination:
Hallo,
vielen Dank für deine Mail! Wir freuen uns über dein Interesse,
bei der CONTRASTE mitzuwirken. Magst du uns vielleicht noch ein
paar mehr Infos über dich schicken, so zum Kennenlernen? (In
welcher Stadt/Region lebst du derzeit, welche Themen
interessieren dich, hast du Kontakt zu selbstorganisierten
Strukturen, wie bist du auf CONTRASTE aufmerksam geworden...)
Falls du dich nicht auf unserer Webseite schon eingelesen hast,
hier ein paar Infos zu uns: Unsere Redaktion arbeitet dezentral.
Es gibt eine Koordination (die mache ich) sowie 5 bis 10 feste
ehrenamtliche Redakteur*innen, die gemeinsam langfristig die
Themen der CONTRASTE planen. Darüber hinaus haben wir einen Pool
an Autor*innen, die mehr oder weniger regelmäßig für CONTRASTE
schreiben, sonst aber keine feste Verantwortung übernehmen.
Immer wieder haben wir aber einmalige Beiträge von
Einzelpersonen und/oder Projekten. In diesem Punkt unterscheiden
wir uns auch von anderen Medien: Die selbstorganisierten
Projekte können selbst Beiträge schreiben, wir als
Redakteur*innen unterstützen, wenn es das braucht.
Die CONTRASTE erscheint immer zu Beginn des Monats (außer im
August). Wir haben eine relativ lange Produktionsphase von einem
Monat, d.h. Beiträge für die nächste Ausgabe müssen uns ca. vier
Wochen vorher vorliegen. Wir können leider keine
Autor*innen-Honorare zahlen. Die CONTRASTE ist ein
selbstorganisiertes Projekt, das auf Spenden angewiesen ist. Die
Redaktion arbeitet zu großen Teil ehrenamtlich.
Derzeit suchen wir vor allem Menschen, die sich vorstellen
können, längerfristig Verantwortung in der Redaktion zu
übernehmen, das kann u.a. heißen, Beiträge zu organisieren oder
selbst zu schreiben, die Redigatur der Texte zu übernehmen,
Kontakt zu Initiativen aufzunehmen, Schwerpunkte zu gestalten,
fertige Zeitungsseiten zu lektorieren, an Telkos, Plena und
Mailverkehr teilzunehmen. Unser nächstes Plenum findet Ende
Januar online statt.
Worauf hättest du denn Lust bzw. welche Aufgaben traust du dir
zu? Und was könnte ein guter Einstieg für dich sein?
Viele Grüße aus Kassel
Regine
Regine Beyß
Koordination
CONTRASTE - Monatszeitung für Selbstorganisation
Schönfelder Straße 41a
34121 Kassel
www.contraste.org
Am 12.10.24 um 10:25 schrieb Ez:
Moin,
ich habe auf Instagram gesehen, dass ihr regelmäßige
Mitehrenamtliche sucht. Ich würde mich gern mit einbringen.
Bin motiviert mich in Methodik etc einzulesen, habe allerdings
noch keine Erfahrung im Bereich.
--
Grüße
Ez