Liebe Redaktion,

für euch zur Info hier eine längere Mail von Ez aus Hamburg, der über Instagram auf uns aufmerksam wurde und uns gern unterstützen würde.

Ich bin noch etwas unsicher, was ein guter Einstieg für ihn sein könnte, da er ja nicht klassisch übers Schreiben zu uns gekommen ist. Wenn ihr Ideen habt, sagt gern Bescheid.

Viele Grüße
Regine



-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Betreff: Re: Mitmachen
Datum: Sat, 12 Oct 2024 12:31:37 +0000
Von: Ez <ezra@autistici.org>
An: Regine Beyß - CONTRASTE Koordination <koordination@contraste.org>


Moin nochmals,
klar, ich stelle mich Mal vor.

Ich bin Ez, 30, komme aus Hamburg, habe Mathematik studiert, mache aktuell eine Umschulung in der Fachinformatik Anwendungsentwicklung.

Ich gestehen, ich bin nicht sicher, über welchen Kanal ich zuerst von euch gehört hatte. Es könnte YT gewesen sein. Ein Artikel beim recherchieren zwecks eigener Vernetzung ist auch ein Kandidat. Auch Instagram selbst, über Vorschläge, käme in Frage.

Hier in Hamburg gibt es diverse durchaus bekannte autonome Projekte (die erste Adresse dürfte auch heute die rote Flora sein). Vor länger Zeit (…15-10 Jahre in der Vergangenheit) habe ich mich in solchen Kreisen regional in und um HH, u. a. auch über die Uni, regelmäßiger bewegt.
Heute bin ich dabei, dies wieder in mein Leben zu integrieren, d.h. mich auch nach und nach mit möglichst vielen (anti-faschistischen, nicht-autoritären) Gruppen in HH zu vernetzen. In Hamburg ist das ein recht umfangreiches Projekt. Zu meiner Erfahrung bezüglich selbstorganisierten Projekten kommt noch hinzu, dass solche auch beim Entwurf und Umsetzen von Anwendungen im Kollektiv einen essenziellen Anteil ausmacht.

Ich habe vor, auch wieder selbst aktiv zu werden. Ob hierbei eine bereits existierende Struktur mein Zuhause wird, kann ich noch nicht abschließend bewerten. Was ich klar sagen kann, ist, dass ich jede mir bekannte Art autoritärer Hierarchie/Struktur und jede faschist-oide/-ische Ideologie ablehne. Meine persönlichen Werte umfassen zuerst: Empathie, Solidarität, Ehrlichkeit und Freiheit. Ich werde jederzeit für eine Welt kämpfen, in der jede Person, menschlich wie auch nicht menschlich, ein glückliches und selbstbestimmtes Leben leben kann.

Ich lebe vegan und betrachte dies durchaus als hochgradig politisches Thema. Deshalb ist der Speziesismus in jedem Fall eines meiner bevorzugten Themen.
Als selbst von ASS+ADHS betroffene und ftm/nicht-binäre Person verfolge ich auch die Bereiche gesellschaftliche Inklusion sowie LGBTQI*-Rechte aufmerksam.
Beruflich bedingt interessiere ich mich außerdem für die Bereiche Bildung, Technik sowie aktuell durch gesellschaftlich-entwicklungsperspektivisch veranlasst: Desinformationsprävention und Medien/Journalismus.

Insgesamt empfinde ich die Themenfelder Politik, Soziologie, Ökonomie und Ethik/Philosophie als voneinander untrennbares komplexes Konstrukt, dass nur in seiner Gesamtheit sauber analysierbar ist. Abseits politischer Themen verfolge ich leidenschaftlich die Felder Psychologie und Philosophie.

Ich habe kein Interesse daran, dazu beizutragen das Weiterbestehen eines ausbeuterisch-kapitalistischen Systems sicherzustellen. Euer Konzept ist daher in seiner Finanzierung so wie es ist für mich genau richtig.

Ich habe viel darüber nachgedacht, wie und wo ich mich ehrenamtlich am effizientesten einbringen kann. Aktivismus, der sich im Cyberspace und an Schreibtischen oder Unis abspielt, hat sich als sinnvoller Fokus herausgestellt.

Ich schätze, trotz aller Flexibilität, ein gewisses Maß an (selbstbestimmter) Regelmäßigkeit. Eine monatlich erscheinende Ausgabe erfüllt dies zur Genüge und die Natur der Sache macht meine eigene Inklusion zum Selbstläufer.

Zu Fähigkeiten: ich bringe IT-Skills und ausgeprägte Problemlösungsfähigkeit aus dem Beruflichen mit. Das detaillierte Planen von Abläufen liegt mir, sowohl im Rahmen von Handlung, als auch Algorithmen (Beispiel Redigieren). Ich habe mir über die Jahre aufgrund meiner Neurodivergenz Zeitmanagement und das Behalten des Überblickes über das Gesamtbild hart erarbeitet und dabei verinnerlicht. Auch etwas künstlerisches Talent und bildliches Ästhetikempfinden wird mir nachgesagt. Kommunikation ist mir wichtig und I.d.R. inzwischen Automatismus.

Im Fazit: ich kann mir durchaus vorstellen längerfristig Redaktionsaufgaben zu übernehmen und darin auch kompetent zu sein/werden. Natürlich mit entsprechendem Vorlauf für das Aufarbeiten von Wissenslücken.

Ich warte gespannt auf deine/eure Einschätzung!


mit solidarischen Grüßen,
Ez
(er/ihn oder keine Pronomen)





Am 2024-10-12 09:57, schrieb Regine Beyß - CONTRASTE Koordination:
Hallo,

vielen Dank für deine Mail! Wir freuen uns über dein Interesse, bei der CONTRASTE mitzuwirken. Magst du uns vielleicht noch ein paar mehr Infos über dich schicken, so zum Kennenlernen? (In welcher Stadt/Region lebst du derzeit, welche Themen interessieren dich, hast du Kontakt zu selbstorganisierten Strukturen, wie bist du auf CONTRASTE aufmerksam geworden...)

Falls du dich nicht auf unserer Webseite schon eingelesen hast, hier ein paar Infos zu uns: Unsere Redaktion arbeitet dezentral. Es gibt eine Koordination (die mache ich) sowie 5 bis 10 feste ehrenamtliche Redakteur*innen, die gemeinsam langfristig die Themen der CONTRASTE planen. Darüber hinaus haben wir einen Pool an Autor*innen, die mehr oder weniger regelmäßig für CONTRASTE schreiben, sonst aber keine feste Verantwortung übernehmen. Immer wieder haben wir aber einmalige Beiträge von Einzelpersonen und/oder Projekten. In diesem Punkt unterscheiden wir uns auch von anderen Medien: Die selbstorganisierten Projekte können selbst Beiträge schreiben, wir als Redakteur*innen unterstützen, wenn es das braucht.

Die CONTRASTE erscheint immer zu Beginn des Monats (außer im August). Wir haben eine relativ lange Produktionsphase von einem Monat, d.h. Beiträge für die nächste Ausgabe müssen uns ca. vier Wochen vorher vorliegen. Wir können leider keine Autor*innen-Honorare zahlen. Die CONTRASTE ist ein selbstorganisiertes Projekt, das auf Spenden angewiesen ist. Die Redaktion arbeitet zu großen Teil ehrenamtlich.

Derzeit suchen wir vor allem Menschen, die sich vorstellen können, längerfristig Verantwortung in der Redaktion zu übernehmen, das kann u.a. heißen, Beiträge zu organisieren oder selbst zu schreiben, die Redigatur der Texte zu übernehmen, Kontakt zu Initiativen aufzunehmen, Schwerpunkte zu gestalten, fertige Zeitungsseiten zu lektorieren, an Telkos, Plena und Mailverkehr teilzunehmen. Unser nächstes Plenum findet Ende Januar online statt.

Worauf hättest du denn Lust bzw. welche Aufgaben traust du dir zu? Und was könnte ein guter Einstieg für dich sein?

Viele Grüße aus Kassel
Regine

Regine Beyß
Koordination

CONTRASTE - Monatszeitung für Selbstorganisation
Schönfelder Straße 41a
34121 Kassel

www.contraste.org

Am 12.10.24 um 10:25 schrieb Ez:
Moin,
ich habe auf Instagram gesehen, dass ihr regelmäßige Mitehrenamtliche sucht. Ich würde mich gern mit einbringen. Bin motiviert mich in Methodik etc einzulesen, habe allerdings noch keine Erfahrung im Bereich.


-- 
Grüße
Ez