TIEMPO MUERTO ab 03.2025 in Berlin ... Freie Kooperation

Datum/Zeit 07/03/2025 18:00 - 22:00
Vernissage
Die Veranstaltung findet in der Galerie im Körnerpark statt
Die Arbeit von Juan Pablo Macías beschäftigt sich mit dem Anarchismus als globalem Anliegen, indem sie europäischen Anarchismus mit indigener Kritik und verschiedenen Wissensformen verbindet. Die Ausstellung zeigt erstmals alle Ausgaben der Zeitschrift TIEMPO MUERTO (Tote Zeit), die Macías seit 2012 herausgibt und die sich mit anarchistischer Praxis auseinandersetzt. Sie kritisiert die Repräsentation im Kunstkontext und ist zentral für seine vielseitige Praxis.
Macías entdeckte 2009 in Mexiko-Stadt die Biblioteca Social Reconstruir, eine anarchistische Bibliothek, die 1978 gegründet wurde und aufgrund finanzieller Probleme geräumt wurde. Ein Jahr später organisierte er ein Treffen zur anarchistischen Bewegung in Mexiko, dessen Transkripte in TIEMPO MUERTO #0 (2012) veröffentlicht wurden. Die Zeitschrift behandelt Themen von Privateigentum bis Kultur und Natur. Die neueste Ausgabe, TIEMPO MUERTO #7, erscheint zur Ausstellung in Berlin und thematisiert die Beziehung zwischen Anarchismus und dem thrakischen Gott Sabazios/Dionysius. Macías sieht die Verbindung von Kunst, Institutionen und anarchistischem Denken als „triadische Einheit“ und strebt an, nachhaltige Weisheiten und Erinnerungen zu fördern, die durch Machtstrukturen verborgen sind. Er sucht nach Lebensmanifestationen, kulturellen Feiern, der Zerbrechlichkeit der Natur und der Pflege zwischen Menschen und Nicht-Menschen.
via
Bibliothek der Freien== Anarchistische Bücherei im Haus der Demokratie Greifswalder Str. 4, 2. Hof, Raum 1102 10405 Berlin - Prenzlauer Berg http://www.BibliothekderFreien.de
die infos ab hier lass ich als wdh in der mail
" Freie Kooperation heißt, diese Logik des Sozialen auf alle Arten und Bereiche von Kooperation anzuwenden und das zu verändern, was ihr entgegensteht. Es ist eine Utopie in Echtzeit. Sie dehnt sich aus und radikalisiert sich - in dem Sinne, dass sie breiter, umfassender und gründlicher wird. Wir brauchen keine utopische Gesellschaft, um damit anfangen zu können. In einem gewissen Sinne ist es egal, wo wir anfangen. Die Frage ist nur, wie weit wir gehen. ... " aus: Christoph Spehr, Gleicher_als_andere. Teil 2. gelesen in OT
" Freie Kooperation, wie sie hier definiert wird, hat drei Bestimmungen. Freie Kooperation liegt vor, wenn die überkommene Verteilung von Verfügungsgewalt, Besitz, Arbeit und die überkommenen Regeln nicht sakrosankt sind, ihnen also kein "höheres Recht" zukommt, sondern sie vollständig zur Disposition stehen, d.h. von den Beteiligten der Kooperation jederzeit neu ausgehandelt werden können; alle Beteiligten frei sind, die Kooperation zu verlassen, ihre Kooperationsleistung einzuschränken oder unter Bedingungen zu stellen, und dadurch Einfluss auf die Regeln der Kooperation zu nehmen; alle Beteiligten insofern gleich sind, als sie dies zu einem vergleichbaren und vertretbaren Preis tun können; d.h. dass der Preis dafür, die Kooperation zu verlassen bzw. die eigenen Kooperationsleistungen einzuschränken oder unter Bedingungen zu stellen, für alle Beteiligten ähnlich hoch (oder niedrig), aber auf jeden Fall zumutbar sein muss. ... " aus: opentheory.org
" Der Historiker und Politikwissenschaftler Christoph Spehr aus Bremen ist der erste Rosa-Luxemburg-Preisträger. Am 13. Januar 2001,... wurde ihm ...der Preis der Rosa-Luxemburg-Stiftung übergeben. Er erhielt ihn für seine Arbeit "Gleicher als Andere. Eine Grundlegung der Freien Kooperation". Mit dieser beantwortete er die zu Beginn des Jahres 2000 von der Stiftung gestellte Preisfrage "Unter welchen Bedingungen sind soziale Gerechtigkeit und politische Freiheit vereinbar?"
Auf der Seite der Rosa-Luxemburg-Stiftung gibt es einen link (pdf) zur prämierten Arbeit von Christoph Spehr. http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Einzel/Preis/verleihung.htm
...und hier der link zur laudatio: http://www.rosaluxemburgstiftung.de/Einzel/Preis/haugg.htm
Teilnehmer (1)
-
Karl Dietz