Konicz -JD Vance verstehen | Wundertüte 46

https://www.patreon.com/posts/130434959 01.06.2025 Tomasz Konicz JD Vancew verstehen *Wieso schlägt der Globalisierungsprozess in Protektionismus und Deglobalisierung um?* Olaf Scholz war zu Tränen gerührt. Die taz publizierte eine glühende Rezension. Netflix hat es verfilmt. Die Rede ist von der Hillbilly-Elegie des amtierenden Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten, JD Vance.1 <#footnote1> Das autobiographisch geprägte Buch schildert den sozialen Zerfall, den viele periphere Regionen der Vereinigten Staaten im Zuge der Deindustrialisierungsschübe der vergangenen Dekaden erlitten, aus einer sozialkonservativen und kulturalistischen Perspektive: Drogensucht in der Familie, familiäre Gewalt, Freigabe zur Adoption, sowie das Glück, als Hillbilly-Kid ein kostspieliges Jura-Studium finanziert zu bekommen, bildeten die Stationen des Werdegangs des Vizepräsidenten. JD Vance hat somit unglaubliches Glück gehabt, da die sozialen Hürden für einen Aufstieg aus der Unterschicht in den USA ähnlich hoch sind wie in der BRD. Hiernach setzten die üblichen Abgrenzungsreflexe ein, mit denen Emporkömmlinge aus der Unterschicht sich oft gegenüber Ihrer Herkunftsklasse abzugrenzen versuchen. Kulturelle Defizite der Hillbillys, mangelnde Arbeitsethik, Sozialstaatsmissbrauch wurden von Vance in der Hillbilly-Elegie aufgeführt, um den kapitalistischen Krisenprozess, der seit den 80ern weite Regionen der USA deindustrialisierte, ideologisch verarbeiten zu können – und gerade diese rechte Perspektive machte das Buch im Spätneoliberalismus wohl zum Bestseller, der von FAZ bis taz bejubelt wurde. Doch die soziale Zerrüttung in den Krisenregionen der USA, die Vance beschrieb und die ihn geprägt hat, sie hat sich verfestigt und regelrechte Geisterstädte geschaffen im Rostgürtel oder im Südosten der Vereinigten Staaten. Inzwischen ist ein ganzes YouTube-Genre entstanden, bei dem Youtuber den morbiden Charme der im Verfall befindlichen Siedlungen popularisieren. Ob Georgia,2 <#footnote2> South Carolina,3 <#footnote3> Oklahoma4 <#footnote4> oder Arkansas5 <#footnote5> – der Zerfall ist überall sichtbar. Die soziale Herkunft des Vizepräsidenten aus der Unterschicht, die in diesen Krisenregionen weitgehend sich selbst überlassen bleibt, kommt immer wieder zum Vorschein. Sein impulsiver öffentlicher Vorwurf an den ukrainischen Präsidenten Selenskyj, er habe sich nie bei Trump bedankt, ist nur vor dem Hintergrund des unwahrscheinlichen Aufstiegs eines autoritären Charakters über alle sozialen Schranken hinweg zu verstehen, in dessen Verlauf der kommende Vizepräsident sich gewiss unzählige Male für die Gnade bedanken musste, nicht im Elend versinken zu müssen. In Momenten wie dem öffentlichen Schlagabtausch zwischen Trump und Selenskyj im Oval Office bricht der autoritäre Reflex offen hervor – Selenskyj soll sich genauso gefügig zeigen, wie es Vance sein musste. Jackson, Kentucky,6 <#footnote6> die Stadt, in der JD Vance aufwuchs, hat mit einer Armutsquote von 20 Prozent noch Glück gehabt, während in vielen Regionen die Massenarmut und Entvölkerung längst zur Normalität geronnen ist. Viele Siedlungen und Kleinstädte wecken Erinnerungen an die berühmten postsowjetischen Brachlandschaften – mit dem Unterschied, dass in den USA ein ungestörtes Begutachten der Ruinen, wie etwa in Russland,7 <#footnote7> kaum möglich ist, da es sich selbst im Zerfall immer noch um oftmals eifersüchtig bewachtes “Privateigentum” handelt. *US-Deindustrialisierung und die innere Schranke des Kapitals* Die Ursache des allgegenwärtigen Verfalls, der jahrzehntelang kaum beachtet wurde, treibt gegenwärtig die rechte US-Administration um, der JD Vance angehört. Seit mehr als 40 Jahren8 <#footnote8> sinkt die Beschäftigung im Industriesektor der Vereinigten Staaten, von knapp 20 Millionen Industriearbeitern 1978 auf rund 13 Millionen 2023.9 <#footnote9> Zwischen 2002 und 2022 ist die Anzahl der Industriebetriebe in den Vereinigten Staaten um 45.000 zurückgegangen, was einem Rückgang von rund 14 Prozent binnen zweier Dekaden entspricht. In den Achtzigern und Neunzigern schrumpfte die Industriearbeiterschaft der USA nur langsam, unterbrochen von Perioden stagnierender Beschäftigung. Ein Großteil des Beschäftigungsabbaus im Industriesektor der Vereinigten Staaten erfolgte hingegen im 21. Jahrhundert. Das Platzen der Aktienblase im US-Hightech-Sektor im Jahr 2000 markierte den ersten massiven Arbeitsplatzabbau, sodass die Zahl der Industriebeschäftigten von mehr als 17 Millionen auf rund 14 Millionen im Jahr 2003 abschmolz. Die Deflation der großen transatlantischen Immobilienblase10 <#footnote10> samt der anschließenden Rezession löste die zweite massive Entlassungswelle ab 2009 aus, in deren Folge die Industriearbeiterschaft auf 11,5 Millionen abschmolz, um in den folgenden Jahren im Gefolge von Konjunkturmaßnahmen auf knapp 13 Millionen zu steigen und dort seitdem zu stagnieren. Der Krisenprozess des Kapitals hinterlässt somit seit Dekaden eine eindeutige, von der veröffentlichten Meinung bisher ignorierte, empirische Spur. Hierin manifestiert sich die innere Schranke des Kapitals (Robert Kurz), das in einem fetischistischen Krisenprozess sich seiner Substanz, der wertbildenden Arbeit in der Warenproduktion, aufgrund konkurrenzvermittelter Rationalisierungsschübe entledigt.11 <#footnote11> Dieser innere, /prozessierende Widerspruch/ des Kapitals, der äußerlich als eine “Überproduktionskrise“ erscheint,12 <#footnote12> bildet den entscheidenden, zentralen Widerspruch der kapitalistischen Produktionsweise.13 <#footnote13> Das Kapital muss somit /prozessieren/, vor seinem inneren Widerspruch in immer neue Märkte und Produktionszweige fliehen, in denen massenhaft Lohnarbeit verwertet wird, was von der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft als industrieller Strukturwandel wahrgenommen wird. Die soziale Zerrüttung der Vereinigten Staaten, die Rostgürtel, Geisterstädte und sozialen Brennpunkte, in denen JD Vance aufwuchs, sind Ausdruck des Scheiterns dieses “industriellen Strukturwandels” aufgrund der ungeheuren Rationalisierungsschübe in der Industrieproduktion, die durch die IT-Revolution ausgelöst wurden. Der Aufstieg der IT-Industrie ließ zwar ebenfalls Arbeitsplätze entstehen, doch zugleich steht jeder neue Industriezweig in Wechselwirkung mit der gesamten Wirtschaft, und der Effekt der Computer- und Telekommunikationsbranche bestand in einem gewaltigen Rationalisierungsschub, der zu einem massiven Abschmelzen der Lohnarbeit in der Warenproduktion führte - und somit das Fundament der kapitalistischen Arbeitsgesellschaft unterspülte. Dies wird ja auch an den oben zitierten Beschäftigungszahlen deutlich. Die innere Schranke des Kapitals ist mehr als nur eine "Überproduktionskrise", die etwa durch "kreative Zerstörung" (Schumpeter) von Überkapazitäten überwunden werden könnte. Das Kapital ist sozusagen zu produktiv für sich selbst geworden, es zeichnen sich aufgrund des hohen globalen Produktivitätsniveaus keine neuen, arbeitsintensiven Verwertungsfelder/Märkte ab, sodass es auch keine "Bereinigungskrisen" mehr geben kann - und es ist diese innere Widerspruchsentfaltung des Kapitals , die sozial und ökologisch verbrannte Erde hinterlässt. Es ist dieser Krisenprozess, der Trump ins Weiße Haus hievte und ihm zur zweiten Präsidentschaft verhalf, nachdem die US-Demokraten daran scheiterten,14 <#footnote14> eine Antwort auf die Pauperisierung15 <#footnote15> und Deindustrialisierung der USA zu finden. Die Anhänger des trumpschen Protektionismus berufen sich gerne auf Ökonomen wie David Autor, deren Berechnungen zufolge zwischen 1999 und 2013 rund 2,5 Millionen amerikanischer Industriearbeitsplätze an China verloren gegangen sind.16 <#footnote16> Die Relation zwischen Arbeitsplatzabbau im Industriesektor und dem tatsächlichen Produktionsausstoß der Industrie macht aber deutlich, dass es nicht nur die Verlagerung von Industriearbeitsplätzen ins Ausland war, die zur Deindustrialisierung der USA führte. Zwischen 1980 und 2000, in derselben Zeit, in der die Industriearbeiterschaft der Vereinigten Staaten von knapp 19 Millionen auf 17 Millionen zurückging,17 <#footnote17> hat sich die Produktion der US-Industrie rund verdoppelt (Angaben der Notenbank Fed, jeweils in inflationsbereinigten Preisen von 2017).18 <#footnote18> Eine steigende Industrieproduktion bei rückläufiger Beschäftigung im Industriesektor ist folglich Ausdruck der Rationalisierungsschübe in der Warenproduktion im Zuge der IT-Revolution ab den 80ern, dies ist die empirisch verifizierbare Folge der besagten inneren Schranke des Kapitals. Selbst im 21. Jahrhundert, als die Industriearbeiterschaft der USA massiv abschmolz (von 17 auf knapp 13 Millionen), stagnierte der Output dieser schrumpfenden Industriearbeiterschaft,19 <#footnote19> ohne einen korrespondieren Rückgang zu verzeichnen (Die krisenbedingten Einbrüche der Industrieprodukten 2009 und 2020 wurden schnell wieder revidiert). Laut dem amerikanischen Industriellenverband National Association of Manufacturers (NAM)20 <#footnote20> summierte sich die Wertschöpfung in den Vereinigten Staaten 2024 auf rund 2,93 Billionen Dollar (inflationsbereinigt in den Preisen von 2017 waren es 2,4 Billionen), wobei die Vereinigten Staaten paradoxerweise vor allem im Außenhandel zulegen konnten. Die Exporte des verarbeitenden Gewerbes haben sich binnen der letzten zwei Dekaden von 622,3 Milliarden 2002 auf 1.63 Billionen 2024 mehr als verdoppelt. Worüber regt sich Trump samt Anhang auf? Nun, im selben Zeitraum - der Hochzeit der Globalisierung - hat sich das Volumen des Welthandels mehr als verdreifacht: von 4,9 Billionen 2000, über 9,8 Billionen 2010, auf 15,7 Billionen 2023. Der Anteil der USA am Welthandel ist somit gesunken – auf 7,9 Prozent 2023. Zudem ist das ökonomische Gewicht der Industrie rasch abgeschmolzen im Zeitalter der neoliberalen Globalisierung, die mit einer Finanzialisierung des Kapitalismus und der Ausbildung einer kreditgetriebenen Finanzblasenökonomie in den USA einherging. Der Anteil der Industrie am Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten sank von 15 Prozent 2000 auf etwas mehr als 10 Prozent 2021.21 <#footnote21> Diese gegenläufigen Tendenzen in der kapitalistischen Warenproduktion - Arbeitsplatzabbau bei steigendem Output - wurden auch von der US-Geldpolitik wahrgenommen und thematisiert. Schon 2014 bemerkte die US-Notenbank Fed,22 <#footnote22> dass die Industrieproduktion in den Vereinigten Staaten weiterhin wächst (mit Ausnahme kurzfristiger krisenbedingter Einbrüche), während es bei der Beschäftigung nicht der Fall sei, sodass ”Industriewachstum nicht gleichbedeutend mit Wachstum von Industriejobs” sei. Als Erklärungsansätze bot die Fed ”Produktivitätswachstum” und eine Verschiebung der sektoralen Schwerpunkte hin zu ”Computern und Elektronik” an. Der wissenschaftlich-technische Fortschritt lässt weiterhin neue Industriezweige entstehen, wie etwa die regenerative Energiebranche, doch diese neuen Industrien können aufgrund des allgemein erreichten Produktivitätsniveaus die überflüssig gewordenen Arbeitskräfte aus den obsoleten Industriebereichen nicht mehr aufsaugen.23 <#footnote23> Die Prekarisierung des Arbeitslebens, das Aufkommen von miserablen Jobs im Dienstleistungssektor, die Erosion der Mittelklasse, das Aufkommen einer US-Gefängnisindustrie zwecks repressiver Krisenverwaltung, die eingangs erwähnte sozioökonomische Entkopplung ganzer Regionen der USA – sie sind Folge der manifesten inneren Schranke des Kapitals, das sozial wie ökologisch an seine Entwicklungsgrenzen stößt. *Trumps protektionistische Antwort auf die Krise* Und es ist diese seit Dekaden schwelende, vom neoliberalen Mainstream jahrzehntelang ignorierte oder normalisierte Krise, die die Trump-Administration irgendwie lindern oder bewältigen muss – gerade weil sie den Rubikon Richtung Faschismus überschritten hat. In vielen Politikbereichen operiert das Weiße Haus bereits jenseits des rechtsstaatlichen Rahmens, um autoritäre Strukturen zu festigen und neue Repressionsmethoden - wie das rechtswidrige Abschieben von Menschen in mittelamerikanische Hochsicherheitsgefängnisse - zu festigen. Ähnliches gilt für Korruptionsvorwürfe und etwaige Insiderdeals im Rahmen der chaotischen Auseinandersetzungen um die Zoll- und Handelspolitik der USA.24 <#footnote24> Gewissermaßen kann ein Großteil der Trump-Administration es sich nicht mehr leisten, abgewählt zu werden, da sie aufgrund der massiven Rechtsverstöße sich sehr schnell nach dem Machtverlust vor Gericht wiederfinden würden. Um den bereits eingeschlagenen postdemokratischen Weg zu festigen und ein stabiles autoritäres Regime zu errichten, muss die US-Rechte der Krise irgendwie begegnen, die Trump überhaupt erst ins Weiße Haus spülte. Historisch betrachtet haben alle faschistischen Regimes ihre Macht nur festigen können, indem sie repressive oder expansive Antworten auf die Krisen des Kapitals fanden, die sie an die Macht spülten, ohne die Grundfesten des Systems anzutasten - das gilt auch für die Nazis mit ihrem Reichsarbeitsdienst und der Rüstungspolitik, die unweigerlich in den Zweiten Weltkrieg führte. In vier Jahren werden aller Voraussicht nach in den Vereinigten Staaten immer noch Präsidentschaftswahlen abgehalten werden, und allen Manipulationsmöglichkeiten zum Trotz muss die postdemokratische, autoritäre Rechte in den USA ein gewisses Maß an Unterstützung genießen, um selbst manipulierte Wahlen zu gewinnen und die Faschisierung der USA abzuschließen. Mit anderen Worten: die Trump-Administration muss ihrer Wählerbasis soziale Linderung verschaffen, um nicht in vier Jahren im Knast zu landen. Trump könnte ein solches Schicksal zwar aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs, das dem Präsidenten faktisch Straffreiheit im Amt garantierte, erspart bleiben. Doch Regierungsmitglieder wie JD Vance können darauf nicht bauen. Für einen Großteil der Profiteure, Rackets und Seilschaften, die im Fahrwasser Trumps im Regierungsapparat der USA ihr Unwesen treiben, gibt es keinen Weg zurück mehr.25 <#footnote25> Sie müssen die autoritäre - letztendlich faschistische - Option zu realisieren versuchen, den eingeschlagenen autoritären Weg zu Ende gehen - und gerade dies macht die Lage in den USA so gefährlich. Da eine Umverteilungspolitik, wie sie Bernie Sanders predigte,26 <#footnote26> für die postdemokratische US-Rechte vorerst nicht infrage kommt, bleibt nur die Option des Handelskrieges und des Protektionismus. Und, aus bornierter nationaler Perspektive betrachtet, sind die Zusammenhänge eindeutig: Die Deindustrialisierung der USA geht mit der Ausbildung massiver Handelsdefizite gegenüber China und Deutscheuropa im Zeitalter der Globalisierung einher. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Vereinigten Staaten im Warenhandel ein neues Rekorddefizit von 1211 Milliarden Dollar (das summierte Defizit bei Waren und Dienstleistungen belief sich auf 918,4 Milliarden),27 <#footnote27> was weit über den Höchstwerten während der US-Immobilienblase 2006 (786 Milliarden) und der Nach-Covid-Ära 2022 liegt (971 Milliarden) liegt.28 <#footnote28> Allein gegenüber der Volksrepublik China verzeichneten die USA im vergangenen Jahr ein Defizit von 295 Milliarden Dollar,29 <#footnote29> bei der EU waren es 235 Milliarden, von denen 84 Milliarden auf die BRD entfielen.30 <#footnote30> Das große US-Defizit gegenüber Mexico ist wiederum Folge der Nearshoring-Strategie Washingtons unter Biden,31 <#footnote31> bei der das südliche Nachbarland der USA zu einer verlängerten industriellen Werkbank ausgebaut wurde, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren. Mittels Handelsüberschüssen wird Deindustrialisierung und Verschuldung exportiert, was ja auch den Kern des deutschen Beggar-thy-Neighbor Wirtschaftsmodells in der Hochphase der Globalisierung bildete.32 <#footnote32> Dieser Zusammenhang manifestiert sich auch an dem Anteil der Industrieproduktion am gesamten BIP,33 <#footnote33> der 2023 in China bei rund 26 Prozent, in der BRD bei 18,5 und in den USA nur noch bei etwa zehn Prozent lag (in den 70ern waren es noch knapp 25 Prozent).34 <#footnote34> Aus der bornierten nationalen Perspektive der US-Rechten, die den obig skizzierten Krisenprozess in ihrer ideologischen Verblendung nicht wahrnehmen kann, scheint es sich um einen schlichten Betrug zu handeln - China, sowie die angeblichen "Partner" in Westeuropa, sie würden demnach ihre Industrie auf Kosten der USA expandieren lassen. Der blanke Hass gegenüber der EU, den JD Vance bei seinem skandalösen Auftritt auf der Münchner Sicherheitskonferenz ausagierte,35 <#footnote35> die offene Feindseligkeit gegenüber den Europäern, die bei den durchgesickerten Signal-Diskussionen der dilettantisch kommunizierenden Trump-Administration manifest wurde,36 <#footnote36> sie lassen sich sehr wohl erklären - ein Blick auf die Handelsbilanz zwischen der EU und den USA genügt. Das Elend, die soziale Verwahrlosung, die Vance in seiner Jugend erlebte, sie können auf ein Feindbild projiziert werden - und es ist eben diese Sozialisation in der Unterschicht, die ihn bei seinen Angriffen gegen die europäischen "Handelsbetrüger" alle diplomatischen Umgangsformen vergessen lässt. Dabei ist das Bemühen der Wirtschaftsstandorte, die eigene Industrie in der Krise mittels Handelsüberschüssen auf Kosten der Konkurrenz zu sanieren, nur folgerichtig - solange keine systemische Alternative aufscheint, ist dies innerhalb der Krisenlogik tatsächlich zwangsläufig. Es ist die Logik des /Last Man Standing/.37 <#footnote37> Die simple ökonomische Tatsache, dass Handelsüberschüsse zu Deindustrialisierung und Defizitbildung in den Defizitländern führen müssen, wurde schon vor Jahren gegenüber dem Exportüberschussweltmeister Deutschland in Anschlag gebracht - etwa von der Obama-Administration oder von Frankreich, die während der Eurokrise die deutschen Ausfuhrüberschüsse kritisierten. Damals, 2017, verbot sich die damalige Wirtschaftsministerin Zypries noch jede Kritik: Man müsse sich nicht dafür "entschuldigen", dass die deutsche Wirtschaft "zu den stärksten der Welt" zähle.38 <#footnote38> Nun, da Trump mit dem Holzhammer des blanken Protektionismus der jahrelangen deutschen Beggar-thy-Neighbor-Politik ein Ende bereiten will, ist man in Berlin plötzlich kleinlaut geworden. Europa befinde sich am kürzeren Hebel, titelte etwa die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) in Reaktion auf Trumps “Zollorgie” Anfang April. Ein Zollkonflikt sei kein Armdrücken und die Europäer täten gut daran, nicht instinktiv mit Gegenzöllen auf die neuen Handelsschranken Washingtons zu reagieren.39 <#footnote39> Der Unterschied zum Auftreten Berlins in der Eurokrise, etwa gegenüber Defizitländern wie Griechenland, ist fast schon karikaturhaft - welchen Unterschied doch ein paar tausend Atomsprengköpfe machen können. Wobei deutschen Spitzenjournalismus, wie ihn die FAZ pflegt, gerade der Umstand auszeichnet, die deutschen Handelsüberschüsse selbst dann nicht mal zu erwähnen, wenn sie Grundlage des nun anstehenden Handelskonflikts sind. Gerade deswegen sitzt Trump tatsächlich am längeren Hebel - weil im Verlauf eines Handelskrieges sich die Handelsbilanzen in der Tendenz ausgleichen werden, wodurch Deutschlands Überschüsse und Amerikas Defizite abschmelzen würden. Doch wieso dauerte es so lange bis zur Eskalation? Die nun beklagte Deindustrialisierung vollzog sich ja in Jahrzehnten - selbst in der ersten Amtszeit Turmps konnte dessen protektionistischer Drang eingedämmt werden - diesmal wird es nicht mehr der Fall sein. Der Protektionismus, die Zölle sind gekommen, um zu bleiben. Und, vor allen Dingen, wieso laviert Trump immer wieder, wieso scheint er Rückzieher zu machen, um nach ein paar Wochen abermals neue Zölle zu verhängen? Rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln! Was soll das? In der Tendenz werden zwar immer höhere Handelsschranken errichtet, doch geschieht dies im Rahmen chaotisch anmutender Auseinandersetzungen, die schlicht aus den /ihnen zugrunde liegenden systemischen Widersprüchen/ resultieren. *Die Ära neoliberaler Krisenverzögerung* Und es war gerade die Finanzialisierung des Kapitalismus samt dem korrespondierenden Globalisierungsprozess, die im neoliberalen Zeitalter diesen inneren Widerspruch des Kapitals prolongieren konnte und es dem spätkapitalistischen Weltsystem ermöglichte, gewissermaßen auf Pump zu laufen. Bis weit ins 21. Jahrhundert hinein herrschte in den Zentren gerade die Ansicht vor, dass eine Industriegesellschaft ein obsoletes Relikt des 20. Jahrhunderts sei, dass der Kapitalismus sich inzwischen zu einer Dienstleistungs- oder einer Finanzdienstleistungsgesellschaft, ja zu einer Informationsgesellschaft weiterentwickelt habe. Diese Diskurse, die sich im Zuge der Krisenschübe der letzten Jahre gründlich blamiert haben, bauten auf den /Defizitkonjunkturen/ des neoliberalen Zeitalters auf. Seit der Durchsetzung des Neoliberalismus stieg die globale Verschuldung schneller als die Weltwirtschaftsleistung, wobei dies hauptsächlich im Rahmen zunehmender Finanzblasenbildung geschah. Die Zahlen sind eindeutig:40 <#footnote40> In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts betrug die globale Verschuldung rund 110 Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Am Ende des neoliberalen Zeitalters, beim Platzen der großen Liquiditätsblase nach Ausbruch der Pandemie 2020, summierte sich die globale Schuldenlast auf 258 Prozent der Weltwirtschaftsleistung. Neben etlichen regionalen Spekulationen und Finanzcrashs brachte der globalisierte, finanzmarktgetriebene Kapitalismus der neoliberalen Ära drei große Blasenbildungen hervor: die zur Jahrtausendwende geplatzte Dotcom-Blase, bei der die Hoffnung auf ein neues Akkumulationsregime ("Informationsgesellschaft") zur fieberhaften Spekulation mit Hightech-Aktien führte, die große transatlantische Immobilienblase in Europa und den USA,41 <#footnote41> der ab 2007/08 die spekulative Luft ausging, sowie die gigantische Liquiditätsblase der Notenbanken,42 <#footnote42> der erst die Pandemie samt Inflationsschub 2020 ein Ende bereitete.43 <#footnote43> Solange die Dotcom-Blase im Aufstieg begriffen war, solange die Vereinigten Staaten im Immobilienfieber verfangen waren, schienen die Erosionsprozesse in der Industrie kaum noch beachtet zu werden - die Wirtschaft lief ja gut, der Bausektor boomte, billiges Geld flutete die Finanzsphäre, die große Finanzflut hob alle Boote. Die Rostgürtel in den ehemaligen Industrieregionen und die abgehängten und prekarisierten Lohnabhängigen konnten so leicht ignoriert und ausgeblendet werden von der veröffentlichten Meinung der Zentrumsgesellschaften. Den Rest erledigte die repressive Krisenverwaltung. Die USA befanden sich im Zentrum dieser globalisierten Finanzblasenökonomie - der aufgeblähte Finanzmarkt der Vereinigten Staaten brachte die besagten blasengetriebenen Defizitkonjunkturen hervor, während zugleich die Handelsdefizite Washingtons immer neue Rekordwerte erreichten: von 77 Milliarden 1990, über 381 Milliarden im Jahr 2000, 740 Milliarden im Krisenjahr 2008, auf den Spitzenwert von 951 Milliarden 2022. Im vergangenen Jahr, 2024, betrug das Handelsdefizit der USA 918 Milliarden Dollar (Zahlen für Waren und Dienstleistungen).44 <#footnote44> Es bildeten sich sogenannte /Defizitkreisläufe/ heraus: exportfixierte Industrieländer wie China,45 <#footnote45> Japan oder die BRD führten ihre Überschüsse in die USA aus, während in die Gegenrichtung ein geisterhafter Fluss amerikanischer Wertpapiere und Schuldtitel gen Peking oder Tokio einsetzte. Japan und China, die hohe Überschüsse gegenüber den USA erzielen, sind folglich auch die größten Gläubiger der Vereinigten Staaten. Die Globalisierung beruht faktisch auf diesen globalen Defizitkreisläufen.46 <#footnote46> Exportorientierte Wirtschaftsräume erhalten so Absatzmärkte, während die USA Defizitkonjunkturen erfuhr. (Ein ähnlicher Defizitkreislauf entwickelte sich übrigens in Europa nach der Euroeinführung, wo die Bundesrepublik ihre Exportüberschüsse bis zum Platzen dieser europäischen Schuldenblase absetzen konnte).47 <#footnote47> Der Dollar in seiner Funktion als Weltleitwährung ermöglichte es Washington, sich faktisch ohne Beschränkungen zu sehr niedrigen Kosten zu verschulden, weshalb die Konsumausgaben einen Großteil des BIP der Vereinigten Staaten ausmachen (2023 waren es 68 Prozent des BIP!).48 <#footnote48> Die Zahlen sind hier ebenfalls eindeutig, wie es die langfristige Entwicklung der Zinsen zehnjähriger US-Anleihen illustriert:49 <#footnote49> Der Zinssatz dieser Treasuries sank von rund acht Prozent zu Beginn der 90er, über fünf Prozent zur Jahrtausendwende, auf mitunter weniger als zwei Prozent in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts. Im Krisenjahr 2020 konnten umfassende Notenbankaufkäufe den Zinssatz dieser Staatspapiere sogar kurzfristig in den Promillebereich drücken. Um sich den Erfolg dieser Finanzblasenökonomie zu vergegenwärtigen, reicht eine Kontrastierung mit der Staatsverschuldung der USA, die im selben Zeitraum von 3,5 Billionen (1990), über 5,6 (2020) und 23 (2020) auf inzwischen 36,2 Billionen im vierten Quartal 2024 anstieg.50 <#footnote50> Die scheinbare Magie der auf Pump laufenden globalen Finanzblasenökonomie tritt hier krass hervor: die Kreditkonditionen Washingtons wurden immer günstiger, während die Schuldenberge immer höher getrieben werden konnten. Die Vereinigten Staaten als Weltfinanzzentrum gleichen somit immer noch einem schwarzen Loch der Weltwirtschaft, das durch seine Defizitbildung einen Großteil der globalen Überschussproduktion vermittelst Handelsdefiziten aufnimmt - und so stabilisierend auf die unter einer strukturellen Überproduktion leidende Weltwirtschaft wirkt. Diese an Umfang und Instabilität zunehmende Finanzblasenökonomie brachte somit besagte Defizitkonjunkturen hervor, die auch der warenproduzierenden Industrie durch kreditgenerierte Nachfrage schlicht Absatzmöglichkeiten verschaffte. Doch sobald eine Spekulationsblase platzte, mussten die Staaten durch Interventionen und Konjunkturprogramme das System stabilisieren, was weiterer Defizitbildung und der Herausbildung abermaliger Defizitkonjunkturen und Finanzblasen Vorschub leistete. Die wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die zur Linderung der Krisenfolgen dienten, brachten zugleich neue Spekulation hervor - das Spekulationsfeuer wurde mit Benzin gelöscht. *Die Liquiditätsblase und der drohende Umbruch zum Protektionismus* Die Aufwendungen zur Stabilisierung dieser gigantischen Finanzsphäre nahmen beim Platzen einer jeden Blase immer weiter zu.51 <#footnote51> Und genau hier ist die Ursache für das Ende dieser globalen Finanzblasen-Ökonomie zu suchen. Das Platzen der letzten Blase während des pandemiebedingten Krisenschubs nötigte die Krisenpolitik, der globalen Defizitkonjunktur den Geldhahn zuzudrehen. Im Jahr 2000, als die Dotcom-Blase platzte, konnte die kurze Rezession durch eine Phase sehr niedriger Leitzinsen rasch überwunden werden - was wiederum Hypotheken attraktiv machte und die Initialzündung für die Immobilienblase bildete.52 <#footnote52> Mit dem Krisenschub 2008, als die großen Immobilienblasen in Europa und Amerika platzten und die USA in die schwerste Rezession der Nachkriegsgeschichte stürzte, reichten Nullzinsen längst nicht mehr aus. Die Geldpolitik ging dazu über, all den Wertpapierschrott aufzukaufen, der die Finanzsphäre in eine Schockstarre nach der Pleite von Lehman Brothers versetzte. Aus dieser Notmaßnahme, mit der die berüchtigten Hypothekenverbriefungen aufgekauft wurden, entwickelte sich eine dauerhafte Geldpolitik,53 <#footnote53> die letztendlich blanker Gelddruckerei gleichkam. Die Notenbanken kauften Wertpapiere auf, um hierdurch der Finanzsphäre weitere Liquidität zuzuführen und diese zu stabilisieren. Dieser absurde Zentralbank-Finanzkapitalismus54 <#footnote54> konnte die Liquiditätsblase über den Zeitraum von rund einer Dekade aufrechterhalten. Dies ist eindeutig an den Bilanzen der Zentralbanken, insbesondere der US-Notenbank Fed, zu erkennen.55 <#footnote55> Die Fed hielt 2007 - am Vorabend der Immobilienkrise - Wertpapiere im Wert von weniger als 880 Milliarden Dollar. Nur zwei Jahre später, 2009, waren es 2,2 Billionen, die bis 2014 auf 4,4 Billionen anschwollen. Dieses hohe Niveau wurde gehalten - fällige Papiere wurden durch Neuaufkäufe ersetzt -, um nach Ausbruch der Pandemie durch extreme Gelddruckerei die Bilanzsumme auf knapp neun Billionen nahezu zu verdoppeln. Und diese Gelddruckerei löste vor allem deswegen keinen Inflationsschub aus, weil die dadurch generierte Liquidität im Finanzüberbau verblieb - die Preise der Finanzmarktwaren schossen in immer weitere Höhen im Rahmen der Liquiditätsblase, die eine regelrechte Everything-Bubble ausbildete, in deren Endphase sogar Spekulationsexzesse mit Meme-Aktien wie Gamespot üblich wurden.56 <#footnote56> Niedrige Anleihezinsen, niedrige Leitzinsen,57 <#footnote57> anschwellende Zentralbankenbilanzen und ein globaler Schuldenberg, der scheinbar ewig schneller wachsen konnte als die Weltwirtschaftsleistung - diesem finanzmarktgetriebenen Zentralbank-Kapitalismus setzte der Krisenschub von 2020 ein Ende. Der Inflationsschub, der im Gefolge der Pandemiebekämpfung einsetzte, nötigte die Zentralbanken zu einer drastischen Kehrtwende, die expansive Geldpolitik musste eingestellt werden: Die Leitzinsen schnellten in die Höhe (von nahezu Null auf mehr als fünf Prozent),58 <#footnote58> die Aufkaufprogramme für Anleihen wurden eingestellt oder drastisch reduziert, so dass inzwischen die Bilanzen der Notenbanken wieder abschmelzen (von knapp neun Billionen 2022 auf 6,7 Billionen Anfang 2025 im Fall der Fed). Die Preis dieser Kehrtwende, die zumindest die zweistellige Inflation eindämmte: Die Stagflationsperiode der 70er ist faktisch auf höherer Krisenstufe zurückgekehrt,59 <#footnote59> um zu bleiben - gerade weil sie nicht nur durch die ökonomische Widerspruchsentfaltung befeuert wird, sondern auch durch die ökologische Krise des Kapitals, durch die Klimakrise und die zunehmende Zerstörung der ökologischen Grundlagen des Zivilisationsprozesses. Geldpolitik kann diese durch die kapitalistische Klimakrise60 <#footnote60> befeuerte Inflation kaum bekämpfen.61 <#footnote61> Die in die Höhe schießenden Zinsen ließen auch den amerikanischen Anleihemarkt - quasi das Fundament des globalen Finanzkartenhauses - in Schieflage geraten.62 <#footnote62> Der jahrzehntelange Trend zu immer niedrigeren Anleihezinsen, der die Schuldenblasen in den Vereinigten Staaten ermöglichte, wurde, wie erwähnt, ab 2021 revidiert.63 <#footnote63> Die Anleihezinsen sind auf mehr als vier Prozent gestiegen - und sie verharren seither auf jenem relativ hohen Niveau, das den Schuldendienst zum größten Haushaltsposten der USA macht.64 <#footnote64> Die Vereinigten Staaten haben somit teilweise schon ihren aus der Dollarhegemonie resultierenden strategischen Finanzierungsvorteil verloren, ihr Zinsniveau entspricht dem zu Beginn des 21. Jahrhunderts - mit dem Unterschied, dass die Verschuldung nun viel höher ist. Das außerordentliche Privileg Washingtons gilt nur noch eingeschränkt. Diese große geldpolitische Wende der Notenbanken, zu der sie von der Inflation genötigt wurden, führte faktisch zu einem Auslaufen der globalen Defizitkonjunktur. Laut Zahlen des Internationalen Währungsfonds sinkt die globale Verschuldung in Relation zur Wirtschaftsleistung seit drei Jahren. Nach dem Höchststand von 258 Prozent des globalen BIP im Pandemiejahr 2020, als gigantische Konjunkturmaßnahmen initiiert werden mussten, ist die Schuldenlast auf 237 Prozent 2023 gesunken.65 <#footnote65> Dieses Auslaufen der Defizitkonjunktur spiegelt sich in der entsprechenden konjunkturellen Abkühlung in vielen Wirtschaftsräumen - insbesondere in der exportabhängigen66 <#footnote66> BRD.67 <#footnote67> Und es ist gerade das Ende der globalen Defizitkonjunktur - der schneller als die Weltwirtschaftsleistung ansteigen Kreditaufnahme -, die zu protektionistischen Reflexen führen muss, da dies die Spannungen und Widersprüche innerhalb der globalen Defizitkreisläufe ins Unerträgliche steigert, diese schlicht aufgrund ihres sozialen Fallouts politisch unhaltbar macht. Die konjunkturelle Erlahmung in vielen Regionen und Wirtschaftsräumen intensiviert das Bemühen der kapitalistischen Funktionseliten, verstärkt auf den Export zu setzen. Deswegen erreichen die Handelsdefizite der Vereinigten Staaten immer neue Höchststände in einer Krisenphase, in der die Zinslast Washingtons zunimmt und die Defizitkonjunktur der USA kaum noch aufrechterhalten werden kann aufgrund der in die Höhe schnellenden Kosten des Schuldendienstes. Die globale Konstellation ist somit durchaus mit der Eurokrise vergleichbar - bis zum Platzen der europäischen Schuldenblasen verstand sich Europa als eine große glückliche Familie, um nach Ausbruch der Krise übereinander herzufallen, wobei insbesondere Deutschlands Finanzminister Schäuble mit seinem ungehemmten Sparsadismus gegenüber Südeuropa sich besonders hervortat68 <#footnote68> - was ihn zu einem der bundesweit populärsten Politiker aufsteigen ließ. *Trump & Vance als verblendete Krisenexekutoren* Betrachtet aus der bornierten nationalistischen Perspektive69 <#footnote69> der Voll- und Halbfaschisten im Weißen Haus70 <#footnote70>, scheint die protektionistische Kehrtwende - gekoppelt mit dem rabiaten Kahlschlagsprogramm, an dem Musk sich zwecks Defizitabbaus versuchte - somit durchaus Sinn zu machen. Die Zielsetzung Washingtons zeichnet sich deutlich ab: Die Deindustrialisierung wird gestoppt und revidiert, die Zölle bringen Einnahmen, die soziale Lage der eigenen Wählerschaft wird stabilisiert, die Militärmaschinerie der USA sorgt dafür, dass der Übergang von der Hegemonie zum Imperium,71 <#footnote71> das faktisch mittels Zöllen Tribute einfordern will, nicht mit gravierenden Machtverlusten einhergeht. Faktisch will Trump nicht mehr die steigenden Kosten der US-Hegemonie entrichten. Die hegemoniale Stellung der Vereinigten Staaten beruhte in der Nachkriegszeit auf dem fordistischen Boom, aufder Nachkriegsprosperität, die allen Zentrumsländern eine gute konjunkturelle Entwicklung bescherte. Ab den 80ern, als sich der Neoliberalismus in Reaktion auf die Stagflationsperiode der 70er durchsetzte, fußte die Hegemonie der USA auf den globalen Defizitkreisläufen. China, Japan und Deutscheuropa72 <#footnote72> akzeptierten die US-Hegemonie, weil sie hiervon ebenfalls ökonomische Vorteile schöpfen konnten - ganz konkret in Gestalt der Handelsüberschüsse, die sie gegenüber den USA erzielten. Zu den Hegemoniekosten Washingtons muss somit - vor dem Hintergrund der skizzierten Weltkrise des Kapitals - auch die Deindustrialisierung des einstmals führenden Industrielandes gezählt werden. Erst jetzt lässt sich auch JD Vance verstehen, der ja noch 2016 Trump wegen dessen protektionistischer Tendenzen kritisierte: Der Vizepräsident scheint tatsächlich daran zu glauben, mittels Protektionismus die Lage der ökonomisch abgehängten Bevölkerungsschichten, in denen er seine frühe Sozialisation erfuhr, verbessern zu können. In Reaktion auf das zeitweilige gerichtliche Verbot etlicher Trupp-Zölle Ende Mai 2025 bekräftigte der Vizepräsident die nationalistische Argumentationslinie, wonach das Weiße Haus mit seiner Zollpolitik auf einen /sozioökonomischen Notstand/ in weiten Teilen der USA reagieren würde.73 <#footnote73> Selbst bei flüchtigen Streifzügen durch die sozioökonomischen Krisenregionen der USA - auch in Minnesota,74 <#footnote74> Iowa75 <#footnote75> oder North Dakota76 <#footnote76> - kann diese Zustandsbeschreibung nicht einfach von der Hand gewiesen werden. Im Gegensatz zu den südlichen Eurostaaten - wo es ähnliche soziale Brachlandschaften gibt - stehen den USA die Machtmittel zur Verfügung, um der inneren Krise durch äußere Aggression zu begegnen. Mitunter sagt der amerikanische Vizepräsident ganz offen, dass für Washington die Aufrechterhaltung der Stellung des US-Dollars als Weltleitwährung keine politische Priorität mehr bildet.77 <#footnote77> Vance wünscht sich gerade einen schwachen Dollar, da dieser den Exporten und der Reindustrialisierung der USA Vorschub leisten solle. Ganz klar haben bei solchen Argumentationen die exportfixierten Wirtschaftsmodelle Chinas, Japans und der BRD eine Vorbildfunktion. Deutschlands vergangene Erfolge auf den außereuropäischen Absatzmärkten sind ja gerade dadurch zu erklären, dass der Euro in Relation zur Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik strukturell unterbewertet ist. Die Vorteile des Greenbacks als Weltleitwährung schmelzen dahin mit steigenden Anleihezinsen und dem exorbitant hohen Schuldendienst Washingtons, der im US-Haushalt inzwischen die Aufwendungen fürs Militär überflügelt hat. Zugleich erreichen die Handelsdefizite nach der Pandemie neue Höchststände78 <#footnote78> - gerade weil global die Schuldenaufnahme jenseits der USA erlahmt. Die hegemoniale Stellung Washingtons wandelt sich langsam zu einem schlechten Geschäft in der Optik des "Dealmakers" im Weißen Haus. Dem amerikanischen Nationalismus - der genauso krisenblind ist wie alle anderen Spielarten spätbürgerlicher Ideologie - muss diese Krisenverschärfung als Betrug des bösartigen Auslands an Amerika erscheinen. Die postdemokratische US-Rechte liefert praktisch nur die Ideologie für die neuen Krisenphase,79 <#footnote79> bei der die Ära der Globalisierung in Deglobalisierung und Protektionismus umschlagen wird. Auf die juristischen Rückschläge, die Trumps Zollregime - das faktisch als Notstandsgesetzgebung durchgesetzt wurde - ende Mai 2025 erfuhr, regierte das Weiße Haus mit der Suche nach neuen rechtlichen Schlupflöchern in mitunter jahrzehntealten Gesetzen,80 <#footnote80> um so weitere Optionen zur Errichtung von Handelsschranken zu gewinnen. Zudem erhöhte Trump die Stahlzölle der USA auf 50 Prozent.81 <#footnote81> Die Auseinandersetzungen zwischen dem Freihandel und dem Protektionismus bilden somit bereits eine neue Front in der binnenkapitalistischen Krisenbearbeitung, ähnlich dem ewigen, öden Schattenboxen zwischen nachfrageorientierten Keynesianern und neoliberalen Sparfetischisten. Trump & Vance hoffen somit tatsächlich, mittels Protektionismus wieder verstärkt Industrieproduktion in den USA anzusiedeln - sie wollen faktisch wieder ein größeres Stück vom Kuchen abhaben. Dies ist die tatsächliche Motivlage des neuen Protektionismus /Made in USA/. Und hieran manifestiert sich gerade ihre aus Krisenignoranz resultierende Fehlkalkulation - der Kuchen globaler Wertproduktion ist nicht statisch, er ist keine festgeschriebene Größe. Es war die geschilderte Defizitkonjunktur der vergangenen neoliberalen Dekaden, die den globalen "Kuchen" der industriellen Wertproduktion überhaupt dermaßen aufblähen konnte, um mal im Bild zu bleiben. Der Protektionismus wird das Auslaufen dieser Defizitkonjunktur nur beschleunigen, was einen Krisenschub bislang nicht gekannter Intensität möglich macht. Die weißen Nationalisten im Weißen Haus stoßen faktisch nur das um, was ohnehin im Fallen begriffen ist. Der sozioökonomische Notstand, in dem er aufwuchs und auf den sich JD Vance beruft, er ist Folge der Weltkrise des Kapitals, dessen innere Schranke nun manifest wird, da die Ära finanzmarktgetriebener neoliberaler Krisenverzögerung an ihren Widersprüchen zerbricht. /Dieser aus der Systemkrise resultierende sozioökonomische Notstand könnte aber nur im Rahmen einer emanzipatorischen Systemtransformation überwunden werden/.82 <#footnote82> Der nationalistische Protektionismus, auf den Washington setzt, wirkt hingegen als ein Krisentreiber. Faktisch exekutiert Trump nur die Krisendynamik. Und das Lavieren des Weißen Hauses bezüglich der Handelspolitik, die permanenten protektionistischen Vorstöße und Rückzieher - sie sind den oben skizzierten, offen zutage tretenden Widersprüchen der gegenwärtigen Endphase der Globalisierung geschuldet: Das extreme Handelsdefizit, die weit vorangeschrittene Deindustrialisierung, sie nötigen die Nationalisten in Washington faktisch zum Protektionismus, zugleich verbieten sich protektionistische Maßnahmen aufgrund der die Turbulenzen an den Anleihemärkten,83 <#footnote83> wo die Zinsen für Staatsanleihen nach jeder Zollrunde Trumps in die Höhe schießen - was ja auch Folge der Abwicklung der US-Hegemonie ist, da Länder und Wirtschaftsräume wie China, Japan oder die EU kaum noch ökonomische Vorteile darin sehen, die Rolle des US-Dollars als Weltleitwährung zu akzeptieren. Einfach die Staatsanleihen abstoßen, die im Tausch für Handelsüberschüsse in den vergangenen Jahren erworben worden sind - dies ist die ökonomische Nuklearoption, die Drohung mit gegenseitiger wirtschaftlicher Vernichtung, wie sie derzeit bei den protektionistischen Auseinandersetzungen offen ausgesprochen wird. Japan, der größte Gläubiger der Vereinigten Staaten, drohte bereits mit dem massenhaften Verkaufen von Treasuries.84 <#footnote84> Dies würde Washington in eine ausgewachsene Finanzkrise stürzen, die USA würden sich zu einem waffenstarrenden und atomar bewaffneten Griechenland wandeln - und zugleich würden auch die Exportländer, die derzeit noch ihre Überschüsse in die USA ausführen, in schweren Wirtschaftskrisen versinken, was nur den Vorschein weiterer geopolitischer, militärischer Auseinandersetzungen bilden würde. Die protektionistischen, faschistischen 30er-Jahre würden unter den Krisenbedingungen des 21. Jahrhunderts quasi zurückkehren. Die Ära der finanzmarktgetriebenen Globalisierung geht unweigerlich zu Ende. Die Transformation ist unausweichlich. Offen und Gegenstand eines Transformationskampfes85 <#footnote85> ist, was danach kommt. *Ich finanziere meine journalistische Tätigkeit größtenteils durch Spenden. Falls Ihnen meine Texte zusagen, dann können Sie sich gerne daran beteiligen – entweder über Patreon, über Substack, oder durch direkte Banküberweisung nach Absprache per Mail:* https://www.patreon.com/user?u=57464083 <https://www.patreon.com/user?u=57464083&utm_id=0f5a9a5c-f253-4510-a8d0-8d1794eb51d9&utm_medium=email> https://konicz.substack.com <https://konicz.substack.com> 1 <#footnote1back> https://en.wikipedia.org/wiki/Hillbilly_Elegy <https://en.wikipedia.org/wiki/Hillbilly_Elegy> 2 <#footnote2back> https://www.youtube.com/watch?v=OfhPAHTOkJE <https://www.youtube.com/watch?v=OfhPAHTOkJE> 3 <#footnote3back> https://www.youtube.com/watch?v=wiCNLVy7aKw&t=1s <https://www.youtube.com/watch?v=wiCNLVy7aKw&t=1s> 4 <#footnote4back> https://www.youtube.com/watch?v=5XQUmVjjrZw <https://www.youtube.com/watch?v=5XQUmVjjrZw> 5 <#footnote5back> https://www.youtube.com/watch?v=J5pU6M8yrpw <https://www.youtube.com/watch?v=J5pU6M8yrpw> 6 <#footnote6back> https://www.youtube.com/watch?v=5hoq6gNVrAo&t=1s <https://www.youtube.com/watch?v=5hoq6gNVrAo&t=1s> 7 <#footnote7back> https://www.youtube.com/watch?v=2i3aS6T6Nng <https://www.youtube.com/watch?v=2i3aS6T6Nng> 8 <#footnote8back> https://www.bls.gov/opub/btn/volume-9/forty-years-of-falling-manufacturing-e... <https://www.bls.gov/opub/btn/volume-9/forty-years-of-falling-manufacturing-employment.htm> 9 <#footnote9back> https://www.visualcapitalist.com/the-decline-of-u-s-manufacturing-by-sector/ <https://www.visualcapitalist.com/the-decline-of-u-s-manufacturing-by-sector/> 10 <#footnote10back> https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/ <https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/> 11 <#footnote11back> https://www.konicz.info/2022/10/02/die-subjektlose-herrschaft-des-kapitals-2... <https://www.konicz.info/2022/10/02/die-subjektlose-herrschaft-des-kapitals-2/> 12 <#footnote12back> https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190139.welthandel-worum-es-in-trumps-zoll... <https://www.nd-aktuell.de/artikel/1190139.welthandel-worum-es-in-trumps-zollkrieg-geht.html> 13 <#footnote13back> **Die als Klassenkampf von Altmarxismus und Linksopportunismus gleichermaßen fetischisierten Verteilungskämpfe stellen hingegen nur ein binnenkapitalistisches Oberflächenphänomen dar, bei dem das Variable Kapital (Proletariat) um seinen Anteil an dem Verwertungsprozess kämpft. 14 <#footnote14back> https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/ <https://www.konicz.info/2025/01/22/a-countryfor-old-men/> 15 <#footnote15back> Rund 68 Prozent der US-Bürger gaben etwa 2024 an, keine Rücklagen mehr bilden zu können und von Gehaltscheck zu Gehaltscheck sich zu hangeln. Siehe: https://www.cnbc.com/2024/04/09/most-of-americans-are-living-paycheck-to-pay... <https://www.cnbc.com/2024/04/09/most-of-americans-are-living-paycheck-to-paycheck-heres-why.html> 16 <#footnote16back> https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-donald-trump-den-handel-gefaehrde... <https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wie-donald-trump-den-handel-gefaehrdet-110414669.html> 17 <#footnote17back> https://fred.stlouisfed.org/series/MANEMP <https://fred.stlouisfed.org/series/MANEMP> 18 <#footnote18back> https://fred.stlouisfed.org/series/IPMAN <https://fred.stlouisfed.org/series/IPMAN> 19 <#footnote19back> https://fred.stlouisfed.org/series/OUTMS <https://fred.stlouisfed.org/series/OUTMS> 20 <#footnote20back> https://nam.org/mfgdata/facts-about-manufacturing-expanded/ <https://nam.org/mfgdata/facts-about-manufacturing-expanded/> 21 <#footnote21back> https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/manuf... <https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/manufacturing-output> 22 <#footnote22back> https://fredblog.stlouisfed.org/2014/12/manufacturing-is-growing-even-when-m... <https://fredblog.stlouisfed.org/2014/12/manufacturing-is-growing-even-when-manufacturing-jobs-are-not/> 23 <#footnote23back> https://www.konicz.info/2011/07/05/die-okologischen-grenzen-des-kapitals/ <https://www.konicz.info/2011/07/05/die-okologischen-grenzen-des-kapitals/> 24 <#footnote24back> https://www.theguardian.com/us-news/2025/apr/10/donald-trump-ignites-insider... <https://www.theguardian.com/us-news/2025/apr/10/donald-trump-ignites-insider-trading-accusations-after-global-tariffs-u-turn> 25 <#footnote25back> https://www.konicz.info/2025/03/18/a-country-for-old-men-2/ <https://www.konicz.info/2025/03/18/a-country-for-old-men-2/> 26 <#footnote26back> Dies bedeutet nicht, dass Sanders sozialdemokratische Politikrezepte die Systemkrise überwinden könnten, sie hätten aber eventuell eine neue Dynamik etablieren können, die einen emanzipatorischen Verlauf der unabwendbaren Systemtransformation ermöglicht hätte. 27 <#footnote27back> https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dece... <https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-december-and-annual-2024> https://www.fool.com/research/us-trade-balance/ <https://www.fool.com/research/us-trade-balance/> 28 <#footnote28back> https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trade... <https://www.macrotrends.net/global-metrics/countries/USA/united-states/trade-balance-deficit> 29 <#footnote29back> https://ustr.gov/countries-regions/china-mongolia-taiwan/peoples-republic-ch... <https://ustr.gov/countries-regions/china-mongolia-taiwan/peoples-republic-china> 30 <#footnote30back> https://www.fool.com/research/us-trade-balance/ <https://www.fool.com/research/us-trade-balance/> 31 <#footnote31back> https://www.konicz.info/2023/11/20/neue-kapitalistische-naehe-2-0/ <https://www.konicz.info/2023/11/20/neue-kapitalistische-naehe-2-0/> 32 <#footnote32back> https://www.konicz.info/2012/12/21/der-exportuberschussweltmeister/ <https://www.konicz.info/2012/12/21/der-exportuberschussweltmeister/> 33 <#footnote33back> https://ourworldindata.org/grapher/manufacturing-value-added-to-gdp <https://ourworldindata.org/grapher/manufacturing-value-added-to-gdp> 34 <#footnote34back> https://fred.stlouisfed.org/series/USAPEFANA <https://fred.stlouisfed.org/series/USAPEFANA> 35 <#footnote35back> https://www.youtube.com/watch?v=urXXIQMzUoY <https://www.youtube.com/watch?v=urXXIQMzUoY> 36 <#footnote36back> https://www.bbc.com/news/articles/c204vl27n2qo <https://www.bbc.com/news/articles/c204vl27n2qo> 37 <#footnote37back> https://www.konicz.info/2011/11/20/gerangel-auf-der-titanic/ <https://www.konicz.info/2011/11/20/gerangel-auf-der-titanic/> 38 <#footnote38back> https://www.diepresse.com/5203733/deutsche-handelsueberschuesse-muessen-uns-... <https://www.diepresse.com/5203733/deutsche-handelsueberschuesse-muessen-uns-nicht-entschuldigen> 39 <#footnote39back> https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-reaktion-auf-trumps-zoelle-am-kuer... <https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eu-reaktion-auf-trumps-zoelle-am-kuerzeren-hebel-110398208.html> 40 <#footnote40back> https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/09/13/global-debt-is-returning-to... <https://www.imf.org/en/Blogs/Articles/2023/09/13/global-debt-is-returning-to-its-rising-trend> 41 <#footnote41back> https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/ <https://www.konicz.info/2006/11/30/keine-weiche-landung/> 42 <#footnote42back> https://lowerclassmag.com/2021/04/13/oekonomie-im-zuckerrausch-weltfinanzsys... <https://lowerclassmag.com/2021/04/13/oekonomie-im-zuckerrausch-weltfinanzsystem-in-einer-gigantischen-liquiditaetsblase/> 43 <#footnote43back> 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<https://www.konicz.info/2025/03/15/alles-muss-in-flammen-stehen/> 72 <#footnote72back> https://unrast-verlag.de/produkt/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europa/ <https://unrast-verlag.de/produkt/aufstieg-und-zerfall-des-deutschen-europa/> 73 <#footnote73back> https://conservativejournalreview.com/vice-president-jd-vance-says-america-f... <https://conservativejournalreview.com/vice-president-jd-vance-says-america-facing-emergency-requiring-trump-tariffs/> 74 <#footnote74back> https://www.youtube.com/watch?v=qdl1S_Da_hU <https://www.youtube.com/watch?v=qdl1S_Da_hU> 75 <#footnote75back> https://www.youtube.com/watch?v=L883pwCPOwE <https://www.youtube.com/watch?v=L883pwCPOwE> 76 <#footnote76back> https://www.youtube.com/watch?v=59hzueQkmok <https://www.youtube.com/watch?v=59hzueQkmok> 77 <#footnote77back> https://nymag.com/intelligencer/article/why-jd-vance-wants-a-weak-dollar-is-... <https://nymag.com/intelligencer/article/why-jd-vance-wants-a-weak-dollar-is-that-a-good-idea.html> 78 <#footnote78back> https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-dece... <https://www.bea.gov/news/2025/us-international-trade-goods-and-services-december-and-annual-2024> 79 <#footnote79back> https://www.konicz.info/2017/08/09/zur-wiederkehr-der-nationalistischen-ideo... <https://www.konicz.info/2017/08/09/zur-wiederkehr-der-nationalistischen-ideologie/> 80 <#footnote80back> https://www.msn.com/en-us/politics/government/two-laws-that-trump-could-use-... <https://www.msn.com/en-us/politics/government/two-laws-that-trump-could-use-to-re-impose-his-tariffs-and-why-he-might-do-them-both/ar-AA1FIX6r> 81 <#footnote81back> https://www.youtube.com/watch?v=IpKiZOS6ADU <https://www.youtube.com/watch?v=IpKiZOS6ADU> 82 <#footnote82back> https://www.untergrund-blättle.ch/politik/theorie/emanzipation-in-der-krise-7306.html <https://www.untergrund-blättle.ch/politik/theorie/emanzipation-in-der-krise-7306.html> 83 <#footnote83back> https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/trumps-kurswechsel-bei-zoellen-was-wa... <https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/trumps-kurswechsel-bei-zoellen-was-war-der-knackpunkt-110410883.html> 84 <#footnote84back> https://www.msn.com/en-us/money/markets/japan-threatens-to-offload-its-1-tri... <https://www.msn.com/en-us/money/markets/japan-threatens-to-offload-its-1-trillion-us-treasury-holdings-if-trump-trade-talks-don-t-go-well/ar-AA1E2Wkn> 85 <#footnote85back> https://arranca.org/ausgaben/nichts-zu-verlieren/den-transformationskampf-au... <https://arranca.org/ausgaben/nichts-zu-verlieren/den-transformationskampf-aufnehmen> Gefällt mir <https://www.patreon.com/posts/jd-vance-130434959?utm_campaign=patron_engagement&utm_source=post_link&post_id=130434959&utm_id=0f5a9a5c-f253-4510-a8d0-8d1794eb51d9&utm_medium=email> Kommentieren <https://www.patreon.com/posts/jd-vance-130434959?utm_campaign=patron_engagement&utm_source=post_link&post_id=130434959&utm_id=0f5a9a5c-f253-4510-a8d0-8d1794eb51d9&utm_medium=email> Vielen Dank fürs Lesen! 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Teilnehmer (1)
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Heinz Weinhausen